Freitag, 31. März 2017

Arbeiten im April

Im April steht wieder einiges an. Nachdem im März hauptsächlich gesät wurde, müssen diese Pflanzen nun bald in die Erde gebracht werden. Einige Aussaaten und Anzuchten müssen noch vorgenommen werden und Ende des Monats kann sogar schon einiges im Gewächshaus gepflanzt werden.
Zusätzlich stehen einige Instandhaltungsmaßnahmen, sowie der Bezug des neuen Gewächshauses an.
Hier also ein kleiner Überblick über allgemeine und für uns spezifische Arbeiten:

Aussaaten:
  • Verbleibende Karotten (z.B. in Mischsaat mit Dill und Kopfsalat oder Radieschen)
  • Kohl
  • Mangold
  • Salate, insbesondere Sommersalate
  • Schnittblumen wie Kornblumen, Magariten, Ringelblumen, Tagetes und Sonnenblumen
  • Kräuter wie Petersilie, Bohnenkraut, Koriander und Dill
Anzuchten:
  • Kürbisse, Melonen, Kiwano, Zucchini und Gurken
  • Basilikum, ggf. Sonnenblumen, Lagerkohlsorten
  • In kühleren Lagen: Salat und Kräuter, ggf. noch Tomaten, Chili und Paprika
Auspflanzen:
  • Anzuchten Kohl und Kräuter
  • Stecklingsanzuchten
  • Porree, Zwiebeln und Winterheckenzwiebel
  • Letzte Beerensträucher und Bäume (Anfang des Monats)
Allgemeine Arbeiten:
  • Unkraut harken bzw. jäten
  • Mulchen
  • Anzuchten wie Paprika, Chili, Auberginen und Tomaten pikieren
  • Gewächshaus säubern, umräumen, neu  bepflanzen und ernten
Als kleine Anmerkung zu den oben aufgeführten Aufgaben, ist es vielleicht noch gut zu sagen, dass ich Pflanzen erst auspflanze, wenn sie mindestens zwei echte Blattpaare besitzen. Dann habe ich die Hoffnung, dass die Pflanzen stark genug für ein Leben in freier Wildbahn sind.
Außerdem muss das Gewächshaus Ende des Monats mit den Tomaten bepflanzt werden. Dafür muss natürlich Platz geschaffen werden. Der erste Schritt dazu ist schon geschafft. Unser neues Gewächshaus hat jetzt endlich ein Dach und kann also bald bepflanzt werden. Eigentlich wollte ich dem Boden 1 bis 2 Wochen Zeit geben sich zu erwärmen, da es aber extrem heiß in den letzten Tagen war, werde ich darauf verzichten.

Mittwoch, 29. März 2017

Misch- und Folgesaaten

Wer nur eine begrenzte Menge Platz im Garten hat, trotzdem aber am liebsten "alles" anbauen würde, wird schon häufiger vor dem Problem gestanden haben, alle Wünsche in seinem Garten unterzubringen. Es wäre also schön, seine Fläche mehrfach zu nutzen zu können.

Zwei Möglichkeiten kenne ich. Die eine ist die Mischsaat und eine andere Folgesaaten. Beides nutze ich in meinem Garten um möglichst viel aus unserer Anbaufläche herauszuholen.

Mischsaaten sind zum Beispiel eine Mischung von Karotten-, Radieschen- und Dillsamen, Kopfsalat- und Koriandersamen oder Erbsen bzw Bohnen mit Bohnenkraut. Es gibt zahllose weitere Beispiele, auf die ich wohl im Laufe des Jahres eingehen werde. Besonders interessant ist hier bei, dass häufig Gemüse mit Kräutern kombiniert werden. Der Duft der Kräuter oder auch Blumen, soll nützliche Insekten anziehen und schädliche abwehren. Die Mischsaat sollte also gleich zwei Zwecke erfüllen.
Dabei sollte man trotzdem nicht vergessen, dass bei so eng gesäten Pflanzen in der Regel einer der Partner einen Nachteil daraus zieht.
Für mich überwiegen die Vorteile, da ich zunächst z.B. Dill ernten kann und vom gleichen Stück später auch Karotten. Der Dillsamen soll übrigens den Karotten dabei helfen aufzugehen. Wie viel Wahrheit darinne steckt, kann ich schlecht beurteilen, da Karotten, Pastinaken und Petersilienwurzel in unserem schweren und dichten Lehmboden eh schlecht aufgehen.

Eine weitere Möglichkeit einen hohen Ertrag bei begrenzter Fläche zu erzielen sind Folgesaaten oder -pflanzungen. Dabei löst eine Vorfrucht eine Nachfrucht ab, diese können auch durch eine Zwischenfrucht getrennt werden. Beliebte und einfache Vor- und Zwischenfrüchte sind z.B. Kohlrabi und Radieschen. Beide brauchen von Pflanzung bzw. Saat nur etwa 4 Wochen zur Essreife. Einfache Vor- und Nachfruchtkombination ist z.B. früh reifender Kohl der durch Salat im Herbst bzw. Spätsommer abgelöst wird oder Rosenkohl der auf ein abgeerntetes Erbsenbeet gepflanzt wird.

Für mich sind beide Varianten nützlich und sparen vor allem Platz. Allerdings ist der Planungsaufwand nicht zu verachten und bei Beachtung der Fruchtfolge wird es plötzlich ganz schön kompliziert. Für Anfänger ist dies also nur etwas, wenn man sich mit der Materie wirklich befassen möchte.
Schwester Weinreich aus der Abtei Fulda sagt dazu, dass man sich nicht verrückt machen braucht, durch die variable Bewirtschaftung in diesem System wird der Boden nicht so stark ausgelaugt und man braucht die Fruchtfolge nicht ganz so streng einzuhalten. Ihre Bücher liefern übrigens auch Tabellen und Vorschläge wie man solche Misch- und Folgesaaten sinnvoll anlegt und zeitlich abstimmt.

Sonntag, 26. März 2017

Kochen im Garten

Wenn man viele Stunden, meistens sogar ganze Tage, im Garten verbringt muss man sich Gedanken darüber machen, wie man sich verpflegt. Mal abgesehen davon, dass man etwas leckeres isst, ist es natürlich auch total cool im Garten auf offenem Feuer (naja... glühenden Kohlen...) zu kochen.
Dafür hat mein Vater uns einen großartiges Dreibein geschweißt, welches neben einem Grillrost auch noch einen Hacken für Töpfe und eine Spießhalterung mit elektrischer Kurbel besitzt. Zusätzlich hat er uns einen Grillrost für in die Glut gemacht. Dort kann man Pfannen, Töpfe und die Kaffekanne, die meine Mutter uns geschenkt hat, nutzen.
Darauf haben wir z.B. schon Burger gegrillt und Pfannenbrot gebacken.


Unseren Dutch Oven haben wir Anfang März zum ersten Mal benutzt und einen Eintopf aus allem, was der Garten um diese Jahreszeit zu bieten hat, gekocht. Damit das Wild West-Gefühl verstärkt wird, haben wir noch ein bisschen durchwachsenen Speck zugegeben. Es hat toll geschmeckt und mit der Resthitze konnten wir noch ein paar Brötchen aufbacken. So ein Eintopf zusammen mit einem kühlen Bier im Garten nach getaner Arbeit ist der beste Tagesabschluss für uns. Wenn in dem Eintopf das selbst angebaute Biogemüse steckt, hat man wirklich das Gefühl, dass es die Mühe wert ist.


Weil es so toll in die Atmosphäre passt und extrem lecker ist, lassen wir uns immer wieder neue Sachen einfallen, die wir im Garten kochen können. Natürlich sind das hauptsächlich Eintöpfe, aber auch z.B. Burger, Pfannenbrot und Brötchen aus dem Dutch Oven.
Dank einer guten Freundin, die mir einen feuerfesten Wok geschenkt hat, wird es demnächst außerdem noch Gemüse frisch aus dem Wok geben.

Freitag, 24. März 2017

Gartenrundgang März 2017

Ich hatte mir überlegt jeden Monat einen kleinen Gartenrundgang online zu stellen. Dadurch hat man einem besseren Überblick über das was sich verändert und das finde ich immer besonders interessant.
Noch sieht alles recht kahl aus, aber wenn man einen genaueren Blick auf die Beete, Bäume und Sträucher wirft, sieht man, dass bereits vieles zu Leben erwacht ist.

Auf der Kräuterspirale tut sich jeden Tag ein bisschen was und wenn man einige Tage nicht im Garten war, glaubt man kaum, dass sich Pflanzen in so kurzer Zeit verdoppeln können. Riesensprünge machen grade vor allem Ysob, Baldrian und Bärlauch.

Der Mandelbaum blüht mittlerweile und der Pfirsichbaum scheint kurz davor zu stehen. Zwischen den Obstbäumen hatte ich im Herbst einige Blumenzwiebeln gepflanzt und heute habe ich die erste Blüte gesichtet. Darüber bin ich besonders froh, weil ich es bei unseren Nachbarn letztes Jahr bewundert habe.


Auch die Artischocke ist schon wieder aus dem Winterschlaf erwacht. Leider sind drei weitere nicht mehr erwacht und müssen dringend ersetzt werden.

In den Frühbeetkästen wachsen die ersten Kohlpflanzen auf dem Kohlacker. Noch sind sie geschützt, aber bald möchte ich die Kästen entfernen und die zarten Pflänzchen der harten bösen Welt aussetzen. Ihr naher Verwandter, der Ewige Kohl, scheint das Wetter sehr zu genießen und breitet sich schon über seinem Beet aus


Auf dem Streifen, der zu einem Feldweg hinzeigt, haben wir einige Veränderungen vorgenommen. Dort haben wir zum Beispiel ein Rankgerüst für unsere Minikiwi gebastelt, welche vor Kurzem gepflanzt wurde.
Daneben ist das "saure Beet" mit den Cranberries und Heidelbeeren. Besonders unser "Doppelernter" zeigt schon enormes Wachstum.

Auch unsere neu gepflanzten Johannisbeeren präsentieren sich in frischem Grün und es scheint, als würde der winzige Sanddorn, der letztes Jahr gepflanzt wurde, auch noch leben.
Natürlich ist das nicht alles, auch die Jostabeere, die wir vom Komposthaufen gerettet haben, sieht plötzlich richtig gesund aus und die Stachelbeeren haben fast alle schon Grün angesetzt.

Da wir dieses Jahr unbedingt Erdbeeren mit verbesserten Eigenschaften haben wollten, habe ich 12 Pflanzen gekauft, die den ganzen Sommer über tragen sollen. Diese sind als Ergänzung zu den Erdbeeren gedacht, die zwar reich tragen, aber nur über einen kurzen Zeitraum.


Besonders schlecht auf den Fotos zu sehen, aber besonders toll, sind die Dicken Bohnen in Mischsaat mit den Zuckerschoten. Beide scheinen solide gekeimt und nicht von den Vögeln oder Wühlmäusen gegessen worden zu sein, sodass sie schon bald eine reiche Ernte produzieren werden.

Für die Bepflanzung der restlichen Gemüsebeete ist auch schon gesorgt. Im Gewächshaus stehen unmengen junger Pflänzchen, die nur darauf warten, endlich ins Freiland zu dürfen. Außerdem keimt dort eine frühe Mischsaat von Radieschen, großblättriger Kresse und etwas Salat. In etwa einem Monat muss all das geerntet sein, damit die Sommerbepflanzung einziehen kann. Aber bis dahin muss noch einiges passieren...

Mittwoch, 22. März 2017

Die Alliumgattung

Schnittlauch
Was sich wirklich wacker im Garten hält und bei mir die Vorfreude auf den kommenden Sommer ungemein erhöht sind die stetig wachsenden Vertreter der Gattung Allium. Es handelt sich im Lauchgewächse. Aus dieser Gattung essen wir extrem viele Vertreter und das zumeist täglich. Dazu gehören Zwiebeln, Schalotten, Lauchzwiebeln, Porree, Schnittlauch und Knoblauch. Ihnen werden antibakterielle und immunstimulierende


Wirkungen zugeschrieben und vertreiben natürlich auch Vampire. Außerdem bilden sie tolle runde Blütenstände, die sich auch als Zierpflanzen großer Beliebtheit erfreuen.

Einzelne Bulbillen
Gekeimte Bulbillen


Keimender Bärlauch
Überwinterter Knoblauch
Persönlich bin ich besonders von ihrer enorme Vielfältigkeit überrascht. Während Schnittlauch sich über Winter zurückzieht, bleiben überwinternde Zwiebeln und Porre den ganzen Winter über grün. Aus einigen Knoblauchzehen entwickeln sich Pflanzen, die schießen. An diesen bilden sich dann aus den einzelnen Blüten wieder kleine Knoblauchzehen (Bulbillen = Brutkörper). Diese keimen manchmal noch in der Luft. Im Herbst senkt sich der Kopf der Pflanze dann ab und dort wo die kleinen Brutkörper auf den Boden fallen, bilden sie kleine Knoblauchnester, die selbst wieder Zehen ausbilden können. Vor kurzem habe ich diese ausgegraben und separiert, sodass die einzelnen Pflänzchen genügend Platz haben, sich schön zu entwickeln.

Winterheckenzwiebel
Weitere zumeist schon längst in Vergessenheit geratene Vertreter sind die Winterheckenzwiebel und der Bärlauch. Ich liebe den Geruch, den Bärlauch verbreitet, wenn man im Frühjahr durch den Wald spaziert und man erst dann bemerkt, dass der gesamte Boden von ihm übersät ist. Entgegen meiner Vermutung, hatte ich den Bärlauch bei unserer Kräuterschneckenrenovierung wiederentdeckt. Leider hatte ich ihn dann verlegt und schon unter einer anderen Pflanze begraben vermutet. Aber meistens hat man ja mehr Glück als Verstand und anscheinend hatte ich die Bärlauchzwiebeln auf die Minze gelegt. Dort habe ich sie einige Tage später wiedergefunden und direkt eingepflanzt. Mittlerweile haben sich die dürren grünen Stiele zu kleinen segelförmigen Blättern entfaltet und ich bin zuversichtlich bald wieder eigenen Bärlauch ernten zu können.





Montag, 20. März 2017

Die Blaue Lupine als einheimischer Eiweißlieferant

Weil ich eine sinnvolle Bereicherung meiner Fruchtfolge aus der Familie der Leguminosen brauchte und Soyabohnensaatgut für 27 qm zu bestellen eine extrem teure Angelegenheit geworden wäre, habe ich mich für den Anbau der Blauen Süßlupine entschieden.

Es handelt sich um eine essbare Sorte, welche mit den bitterstoffreichen Zierlupinen nahe verwandt ist. Sie sieht ähnlich aus und besitzt ebenfalls eine bodenverbessernde und tiefenlockernde Wirkung. Da ich nicht umgrabe, denke ich, dass diese spezielle Pflanze eine besonders gute Wahl ist.
Außerdem besitzt die Blaue Lupine eine recht kurze Kulturdauer. Gesät werden kann zwischen März und April, geerntet wird schon zwischen August und September.

Gut ist auch, dass bei einem Reihenabstand von ca. 15 cm bis zu 120 Pflanzen auf einen Quadratmeter passen. Diese werden auch nicht höher als 80 cm und werfen so relativ wenig Schatten auf die umliegenden Pflanzen. Bei dem tatarischen Buchweizen empfinde ich das nämlich als etwas störend. Dieser wird bis zu 150 cm hoch und beschattet das dahinter liegende Beet (die Milpa-Kultur) dann.
Wie bei allen Leguminosen bilden sich aus den Blüten Schoten. Darin entwickeln sich Samen von einem Durchmesser von etwa 8 mm. Weitere Informationen findet man auch auf Wikipedia.

Für mich ist wichtig, dass man aus den Süßlupinensamen allerhand herstellen kann. Zum Beispiel Mehl, Schrot und Milchersatz. Weil das Saatgut für 100 qm viel günstiger war als für kleinere Flächen habe ich extrem viel übrig. Damit wollte ich ein wenig herumexperimentieren.

Um Süßlupinenmilch herzustellen nimmt man 50 g Lupinenschrot und 500 mL Wasser, lässt es einige Stunden einweichen und pürriert es dann. Nachdem man die Stücke abgeseiht hat, ist die Süßlupinenmilch fertig. Weil das so aber etwas fade und zu stark nach Erbsen schmeckt, kann man vielleicht noch ein Süßungsmittel hinzufügen.
Da ich nur ganze Samen habe, habe ich die ganzen Körner einige Sekunden mit meinem Allzweck-Vorwerk-Gerät zerkleinert.

Freitag, 17. März 2017

Frühjahrsspritzungen und Jauchen

Viele Biogärtner, auch ich selbst, glauben an die heilsame und gesunderhaltende Wirkung von Kräuterspritzungen. Präventiv wende ich nur eine Baumspritzung und eine Immunisierung mit Aspirin an, bei allem anderen Pflanzen reagiere ich lieber auf auftretende Probleme.

In 2016 habe ich meine Tomatenpflanzen mit Kamillen- und Knoblauchtee gespritzt, um die Pflanzen zu stärken und gegen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule zu stärken. Leider muss ich sagen, dass das nicht besonders effizient war. Ich hätte mich einfach noch zwei Wochen bis zu den Eisheiligen gedulden sollen und meine Pflänzchen erst dann auspflanzen sollen... Aber im Großen und Ganzen kann ich mich nicht beschweren, ich habe immer noch eingemachte Tomatensauce im Schrank stehen und sie wird auch bis in den Juni / Juli reichen.
Kommendes Jahr werde ich bei den Tomaten wieder auf Aspirin zurückgreifen, welches die Produktion eines immunregulatorischen Phytohormons fördert und nachweislich den Befall mit Viren und Pilzen mindert. Ebenfalls Aspirin werden Gurken und Zucchini bekommen.

Die schwarzen Läuse in unserem Garten zeigten sich wenig beeindruckt von Knoblauchtee. Allerdings schien ein starker Schwarztee sie zumindest stark zu dezimieren. Angeblich sitzen die Läuse vornehmlich in den Spitzen der Pflanze und sollten deshalb ausgebrochen werden. Entspitzen emfand ich allerdings nie als besonders reizvoll, weil ich Angst hätte, Ernte einbüßen zu müssen.

Dieses Frühjahr werden besonders die Obstbäume gespritzt werden. Dazu habe ich ein relativ simples Rezept im Internet gefunden:
1 Knoblauchzehe geschält,
2 Teelöffel Pflanzenöl,
2 Tassen Wasser
pürrieren und über Nacht stehen lassen. Dann abseihen und einen Teelöffel Spüli (biologisch abbaubar, versteht sich) dazugeben. Fertig ist das Biospritzmittel.
Damit werden die Obstbäume und der Mandelbaum zweimal im Abstand von einigen Wochen gespritzt werden. Der Zweck dieser Spritzung ist vor allem die Verbreitung von Schädlingen zu unterbinden.

Jauchen sind ein anderes Mittel, durch welches zur Gesunderhaltung und Förderung von Pflanzen beigetragen werden soll. Dabei werden Pflanzen einige Wochen vergoren und das Gemüse dann mit der daraus entstehenden Jauche, in verdünnter Form natürlich, gegossen. Dadurch sollen den Pflanzen Nährstoffe als Düngung zur Verfügung gestellt werden.

Besonders Brennesseln und Comfrey (bzw. Beinwell) werden für die Herstellung von Jauchen benutzt. Allerdings können nahezu alle Pflanzen für Jauchen genutzt werden und dadurch anderen Pflanzen wichtige Nährstoffe zur Verfügung stellen. Dazu wird etwa 1 Liter Pflanzenmaterial mit 5 Litern Wasser übergossen und für mindestens 4 Wochen stehen gelassen wird. Verdünnt werden solche Jauchen zwischen 1:50 und 1:10 und Pflanzen dann damit gegossen.

Mittwoch, 15. März 2017

Was tun mit dem frischen Grün?

Es ist Frühling und überall sprießt junges Grün aus dem Boden, besonders mehrjährige Wildkräuter und Salate sprießen. Wer ein Gewächshaus oder Frühbeet hat, hat es besonders gut. Der kann jetzt schon Radieschen, Spinat und Mangold ernten.
Man kann nicht jeden Tag Salat essen, trotzdem möchte man natürlich alles verwerten, was der Garten herzugeben hat. In unserem Garten Wachsen zur Zeit vor allem Rucula, Sauerampfer, Reste vom Grünkohl, überwinterter Mangold  und Petersilie, Ewiger Kohl sowie Winterheckenzwiebeln. Außerdem nehmen Bergbohnenkraut, Schnittlauch, Bärlauch, Fenchel sowie überwinterte Zwiebeln schon mächtig Fahrt auf. Alles andere lässt noch auf sich warten.

Um die saftigen Blätter noch anders zu nutzen als sie im Salat zu verzehren, habe ich schon vor einiger Zeit angefangen einen Teil zu entsaften. Ich benutze dafür einen Handentsafter, weil ich gerne stromlose Geräte verwende. Zugegebenermaßen sind sowohl Farbe als auch Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig. Nach den ersten Schlücken finde ich die Säfte trotzdem immer gut und wenn man sich und seinem Körper etwas Gutes tun möchte, ist so ein grüner Saft genau das richtige.

Meine ersten Versuche grüne Smoothies herzustellen waren zum abgewöhnen. Ich benutzte dafür noch ein altes Küchengerät meiner Mutter, was die ganze Sache irgendwie umständlich machte und hauptsächlich gekaufte Zutaten wie Spinat und Grünkohl. Der Geschmack war teils bitter und zumeist auch holzig. Erst nachdem ich junge Blätter direkt aus dem Garten holen konnte, wurden auch die Säfte milder und vor allem bekömmlicher. Ein gewisser Fruchtanteil ist dafür übrigens essentiell. Ein Apfel, eine Zitrone oder Orange wirken Wunder wenn es um den Geschmack und Konsistenz der Säfte geht.

In meinem letzten Saft waren außer Rucula, Sauerampfer, Grünkohl, Mangold, Petersilie und Ewigem Kohl noch einige kleine Karotten, die vom letzten Herbst noch im Lager waren. Leider komme ich noch nicht ganz ohne zugekaufte Zutaten aus, weshalb ich noch einen Lagerapfel eines lokalen Obstbauers aus meinem Lager, und ein Stück Ingwer aus dem Kühlschrank dazu holen musste.

Nachdem ich alles durch meinen Handentsafter gejagt habe, bleibt von alledem nur noch ein ziemlich unappetitlich wirkender, schäumender und dickflüssiger Saft über. Aber tatsächlich schmeckt er sehr intensiv nach den Wildkräutern ohne dabei bitter zu sein. Durch einen Spritzer Zitronensaft verbessert sich das Aroma auch noch einmal wesentlich und der gesunde Snack kann genossen werden.

Mich würde interessieren, was ihr so für verrückte Sachen entsaftet, welche Zutaten ihr besonders empfehlen könnt oder welche Tipps ihr habt, damit ein grüner Saft besonders gut gelingt.

Samstag, 11. März 2017

Saatgutfestival 2017 in Düsseldorf

Am 11.03.2017 war ich in Düsseldorf beim Saatgutffestival. Dort stellten bekannte Verkäufer von biologischem und samenfestem Saatgut aus. Zusätzlich werden regionale Produzenten von Saat- und Pflanzgut, sowie Pflanzen aus. Es gab Vorträge zum Thema Saatgutautarkie und anderen aktuellen Themen und auch eine Saatguttauschbörse. Ein detailliertes Programm findet man unter folgendem Link.

Das Festival soll jetzt jedes Jahr stattfinden und Bürgern und Kleingärtnern die Möglichkeit geben regionales Saatgut auszutauschen und auch regional zu vermehren. Dadurch können freie Sorten erhalten werden, die von den großen Saatgutproduzenten sonst nicht mehr vermehrt würden.
Die so reproduzierten Sorten sind besonders auf die örtlichen Standortgegebenheiten zugeschnitten und ermöglichen dadurch echte Ertragssicherheit durch Selektion. Wohingegen Saatgut heutzutage in der Regel unter standardisierten Bedingungen vermehrt wird. Über solche Pflanzen können Angaben zur Widerstandsfähigkeit und zum Ertrag nur für optimale Bedingungen gemacht werden, die natürlich im Klein- und Hausgarten nicht zu erreichen sind.

Die Aussteller wollte ich mir fast alle anschauen, bei den Vorträgen interessiert mich vor allem der Vortrag zum Thema Saatgutgewinnung und für die Tauschbörse habe ich einige Tütchen mit Salat-, Chili- und Zuckererbsensamen zurechtgelegt. Erstehen wollte ich gerne etwas Saatgut für meine Herbstaussaaten und natürlich bin ich immer offen für neue alte ausgefallene Raritäten. Besonders toll hätte ich es gefunden wenn auf der Ausstellung des Biogartenversandes die Kartoffel Arran Victory verkauft würde. Diese zu bestellen habe ich nämlich versäumt und wollte die horrenden Versandkosten für so einen kleinen Einkauf nicht zahlen.
Außerdem bin ich immer offen für neue verrückte Kräuter, die meine Kräuterspirale oder auch meine Obstbaumunterspflanzungen bereichern und hätte mich gefreut, vielleicht noch das ein oder andere zu bekommen.

Natürlich habe ich einige tolle Samen bekommen, die ich irgendwie versuchen werde, im Garten unterzubringen. Pflanzen waren leider nicht so stark vertreten, wie ich erwartet hätte. Einige Dinge, wie der Verkauf von Dillpflanzen in Presslingen, haben mich sogar eher irritiert.
Entgegen meiner Erwartung war das Gedränge in den Ausstellungsräumen extrem und viele Besucher hatten das Gefühl, dass der Platz an dem ich stand, besonders toll wäre...
Zur Tauschbörse sind wir dann auch gar nicht mehr geblieben, weil wir noch über eine Stunde hätten dort bleiben müssen und zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich gestresst und hungrig waren.
Mein neues Saatgut vom Saatgutfestival

Meine Errungenschaften sind Spaghettikürbis, eine Tagetesmischung, eine Borlotti Buschbohne, die Linse "Echte Albleisa Späth's II" und für meine späten Aussaaten Sibirischer Kohl und Butterkohl.
Bei sibirischem Kohl handelt es sich um einen frostharten Schnittkohl, den ich schon häufiger in Videos gesehen hatte und gerne ausprobieren wollte. Der Butterkohl ist eng mit dem Wirsing verwandt, hat aber einen loseren Kopf und weniger stark gewellte Blätter.

Freitag, 10. März 2017

Ich kann es nicht lassen...

Ich kann es einfach nicht lassen. Ich bestelle doch immer mehr als ich eigentlich brauche und lasse mich ständig bereitwillig in Versuchung führen.
Weil wir ein paar mittelspäte Kartoffeln (etwa 12) zu wenig haben, wollte ich gerne noch eine neue aufregende Sorte ausprobieren. In den englischen Vlogs, die ich gerne sehe, habe ich gesehen, dass häufig eine gelb-rosa gefeckte Sorte angebaut wird. Da wir schon eine schöne lila- und eine rosafarbende, sowie eine längliche Sorte anbauen, blieb nicht mehr viel verrücktes übrig.

Also habe ich mich an der Bestellung eines Freundes beteiligt und gleich 2 Kilo solcher Sorten mitbestellt. Die eine heißt Cara und die andere Red King Edward. Beide wurden über die Seite www.biogartenversand.de bestellt, sind (vorwiegend) festkochend und besitzen eine gelb-rosa Schale mit gelbem Fleisch. Natürlich sind beide Sorten uralt und kommen aus dem angelsächsischen Raum. Allerdings hatte ich nach Absendung meiner Wünsche noch weiter geschaut und hätte dann gerne statt der Sorte Red King Edward doch lieber Arran Victory (eine mehlig kochende Sorte mit lila Schale und gelbem Fleisch) gehabt. Leider hat meine Nachricht seinen Empfänger nicht mehr rechtzeitig erreicht und ich muss mich jetzt mit diesen beiden Sorten zufrieden geben.
Grünspargel Vegalim F1

Außerdem wollten wir ein kleines Spargelbeet anlegen, sodass ich die Chance genutzt habe und gleich noch 10 Grünspargelpflanzen mitbestellt habe. Jetzt habe ich mir meine Freizeit ganz schön mit neuen Pflanzungen vollgestopft und außerdem weiß ich noch nicht so recht wo ich die ganzen zusätzlichen Kartoffeln unterbringen soll. Eigentlich brauchte ich nur etwa 12 Stück, keine 2 Kilo...

Aber ich werde schon einen Weg finden. Gegebenenfalls in Pflanzsäcken. Die nutze ich schon für die übrig gebliebenen Frühkartoffeln und die sind jetzt schon durch die Erde gebrochen, weil ich die Säcke ins Gewächshaus gestellt hatte. Davon wird es in Kürze auch weitere Bilder geben, weil ich die Vorstellung großartig finde, schon im Mai erste Kartoffeln ernten zu können.

Mittwoch, 8. März 2017

Tomaten 2017

Rote Zebratomate mit Einbuchtungen
Wie die meisten Kleingärtner bin auch ich total tomatenverrückt. Jedes Jahr aufs Neue ziehe ich unzählige Pflänzchen an, hege und pflege sie auf dem Fensterbrett und selektiere die stärksten Jungpflanzen für eine reiche Ernte.

Wie bei allem was ich anbaue, liebe ich auch bei den Tomaten das Außergewöhnliche. Letztes Jahr gab es eine Vielzahl von verschiedenen Farben, Formen und Geschmäckern
Die Samen dafür hatte ich von Manufactum. In den 7 Tüten verbergen sich Mischungen weißer, gelber, orangefarbender, lachfarbender, roter, brauner und zweifarbiger Sorten. Letztes Jahr sind fast alle Samen angegangen und ich hätte am liebsten direkt alle Tüten ganz ausgesät. Natürlich ist das Quatsch, aber es reizt mich enorm.
Lachsfarbene Fleischtomate "Rose"
Damit ich möglichst viele verschiedene Sorten ausprobieren kann, räume ich den Mischungen mehr Platz ein, als den mir schon bekannten Sorten. Dieses Jahr werden deshalb etwa 18 Pflanzen im Gewächshaus, 4 im Frühbeet und noch einmal etwa 18 Pflanzen unter dem Tomatendach angebaut. Es fällt mir sehr schwer mich von den einzelnen Sorten zu trennen, auch wenn sie mir letztes Jahr vielleicht nicht so zugesagt haben. Deshalb habe ich vier Samentütchen aussortiert und meinen Eltern geschenkt. Da ich bei den Samen aus den Saatgutmischungen keine richtigen Sortenbezeichnungen habe, habe ich im Internet nach möglichst ähnlich aussehenden Sorten gesucht und meine Pflanzen der Einfachheit halber so bezeichnet.

Der Anzuchtplan 2017 sieht vor, dass im Gewächshaus je zwei Pflanzen der folgenden "Sorten" stehen:
Grüne Tomate mit Einbuchtungen (reif)
"Great White Purple"
"Black Sea Man"
"Rose"
Und je drei Pflanzen aus den Mischungen braun, lachsfarbend, weiß und zweifarbig.
Unter dem Tomatendach sollen je zwei Pflanzen der Sorten
"Orange Icicle",
"Green Zebra" und
"Red Zebra" stehen.
Plus je vier Pflanzen aus den Mischungen gelb, orange und rot.
Im Frühbeet sollen außerdem je zwei Pflanzen der Sorten Minigold und Minibel stehen und vier der Sorte Yellow Canary. Dies sind kleinwüchsige Cocktailtomaten, die ich versuchsweise direkt im Gewächshaus anziehe.

Die Anzucht der anderen Tomatenpflanzen wird wie bei den anderen Nachtschattengewächsen nach einem Bad in warmem Kamillentee und einigen Tagen in feuchtem Zellstoffpapier auf der Heizung in Kokoserde. Umgetopf werden die Jungpflanzen bei mir wenn sie ein paar gut ausgebildete echte Blätter besitzen.
Tomaten mit Ringelblumen,
Tagetes und Petersilie

Da ich letztes Jahr gute Erfahrungen mit der Mischkultur gemacht habe, sollen auch dieses Jahr die Tomaten nicht alleine stehen. Im Freiland standen die Tomaten in 2016 zusammen mit Ringelblumen, Tagetes (Studentenblume) und Petersilie. Das sah vor allem hübsch aus. Allerdings gefiel mir nicht, dass die Ringelblumen sehr hoch geworden sind. Deshalb soll die Erde um die Tomaten dieses Jahr von Kapuzinerkresse beschattet werden. Unter dem Tomatendach stand letztes Jahr schon Basilikum in Mischkultur, was sich als äußerst ertragreich entpuppt hat und dieses Jahr im Gewächshaus wachsen soll.
Tomaten mit Basilikum und Kornblumen










Ein weiteres wichtiges Thema bei der Pflege und Aufzucht von Tomaten ist, wie Krankheiten vorgebeugt und behandelt werden. Währen in 2015 unsere Tomaten auch im Freiland bis in den November hinein gute Erträge geliefert haben, hat das nasse Wetter in 2016 dazu geführt, dass unsere Freilandtomaten schon von Anfang der Saison an fast alle unter Kraut- und Braunfäule zu leiden hatten. Um die Pflanzen zu behandeln und zu stärken habe ich sie mit Knoblauchtee gespritzt und mit Kamillentee gegossen.
Dieses Jahr werde ich außerdem wieder auf Aspirin im Gießwasser zurückgreifen. Der Wirkstoff wirkt aktivierend auf das pflanzliche Immunsystem und leitet so eine Abwehr von Erregern schon ein noch bevor die Pflanze damit konfrontiert ist. So soll vor allem das Eindringen von Erregern in die Pflanze verhindert werden.

Aus 2016 geht für mich außerdem die wichtige Lehre hervor, dass die Erziehung von Tomaten entlang von Schnüren einfacher und stabiler ist als die an Stöcken. Dazu habe ich Schnüre an der Decke des Gewächshauses und an einem Stein am Boden befestigt und die Tomaten dann um die Schnüre "gewickelt". Dadurch entfallen lästige Stäbe und die Gefahr verringert sich, meiner Erfahrung nach, dass die Pflanzen "vornüber" kippen. Möchte man seine Tomaten an zwei oder drei Trieben ziehen kann man die Schnüre auch an der Achsel befestigen und ebenfalls zur Überdachung bzw. dem Rankgerüst führen. Im Internet habe ich auch häufig gesehen, dass die Schnüre direkt am Stamm der Pflanzen befestigt wurden. Allerdings möchte ich die Stämme nicht "abwürgen" und gehe deshalb lieber auf Nummer sicher.

Außerdem werde ich dieses Jahr wieder verstärkt versuchen die Entstehung eines "Tomatenurwaldes" zu vermeiden. In 2016 habe ich im Hochsommer das Ausgeizen vernachlässigt, was dazu geführt hat, dass einige Pflanzen schlecht produziert haben und ineinander gewachsen sind. Das sieht nicht nur hässlich aus, es ist auch extrem unpraktisch beim Beernten und fördert die Verbreitung von Erregern. Außerdem sind einige Pflanzen umgeknickt, was besonders schmerzlich ist. Aber nur zu verständlich wenn man bedenkt, dass sich am unteren Stamm keine Geiztriebe befanden und in der "Krone" das Wachstum explodiert ist.







Sonntag, 5. März 2017

Beetvorbereitungen und -bearbeitung im Jahresverlauf

Zum gärtnerischen Erfolg gehört neben einer guten Planung und Kompostwirtschaft auch die Beetbearbeitung. Heute möchte ich gerne erzählen, wie ich meine Beete für verschiedene Zwecke im Jahresverlauf bearbeite.

Frühjahr:
Im Frühjahr müssen die Beete aus ihrem Winterschlaf erwachen. Über den Winter decke ich die Beete so gut ich kann und je nach Verfügbarkeit von Mulchmaterialien mit frischem Kompost ab. Die Reste dieser Bedeckung müssen zunächst einmal entfernt bzw. eingearbeitet werden.
Dazu nutze ich eine einfache Harke, hole größere Pflanzenreste vom Beet und bekomme so Matieral für meine ersten Komposthaufen des Jahres. Die Erde lockere ich oberflächlich und versuche eine möglichst feine, glatte Oberfläche zu produzieren.
Wer mulcht, stellt schnell fest, dass die Erde unter eine guten Mulchschicht durch Regenwürmer und ein reiches Bodenleben auch ohne Umgraben oder gar Fräsen locker und luftig ist.
Zu diesem Zeitpunkt haben sich wahrscheinlich schon die ersten kleinen Unkräuter breit gemacht. Weil die Erde durch die Mulchschicht gelockert ist, lassen sich die meisten Unkräuter sehr leicht entfernen und sogar mitsamt der kompletten Wurzel einfach aus der Erde ziehen. Für jeden, der mühsam seinen Garten in Form gebracht hat und zunächst viel Energie in die erste Anlage der Beete gesteckt hat, ist dies ein Augenblick von unglaublicher Freude. Unkraut sollte an möglichst sonnigen Tagen geharkt werden, damit die Wurzeln direkt austrocknen und die Unkräuter als Beetbedeckung liegen bleiben können. Meiner Erfahrung nach, ist es aber auch wenig problematisch nach einiger Zeit einfach erneut zu harken.

Zuerst wird die winterliche Mulchschicht aufgelockert und dann die groben Stücke abgenommen.
Nachdem die oberste Erschicht glatt geharkt wurde bleibt ein wunderbar feinkrümeliger Boden zurück.
Ist die Erde erst einmal fein geharkt und eben, können noch organischer Bodenverbesserung und Kompost aufgebracht und in die obere Schicht eingearbeitet werden. Weil wir sehr lehmigen und schweren Boden haben, gebe ich gerne etwas Gesteinsmehl und Bodenaktivator auf die Beete auf denen Starkzehrer stehen werden. Abgedeckt wird alles mit Kompost oder Mulchkompost, je nach geplanter Belegung und Verfügbarkeit. Zwar sollte Boden eigentlich nie brach liegen, aber manchmal lässt es sich aufgrund der wenigen Stunden in denen man Zeit hat und das Wetter mal mitspielt nicht immer realisieren.
Es werden Saatrillen gezogen und soweit möglich schon eingesät. Ich versuche mich nicht zu sehr mit Saatterminen zu stressen. Deshalb stelle ich gerne Anfang des Monats eine Liste auf mit Aussaaten, die erledigt werden sollen und hacke sie ab wie ich Zeit finde. Sollte mal das ein oder andere auf der Strecke geblieben sein, ist es kein Problem es eine Woche später nachzuholen.
Im Frühjahr steht in der Regel relativ wenig Mulchmaterial zur Verfügung, alles was sich finden lässt, sollte aber dünn auf den bereiteten Beeten verteilt werden.

Sommer:
Der Sommer ist die Zeit in der alle Pflanzen sprießen. Besonders auch die, welche wir gar nicht so gerne auf den Beeten sehen. Bei uns kommt hinzu, dass sich recht schnell eine harte Lehmkruste auf den Beeten bildet. Die Gefahr solcher Krusten besteht besonders darin, dass der Boden so Wasser schlecht aufnehmen kann und statt die Pflanzen zu tränken Nährstoffe und Wasser einfach weggespült werden.
Um dies zu vermeiden harke und lockere ich den Boden wann immer meine Zeit es zulässt. Dazu benutze ich nicht nur die normale Harke sondern besonders gerne ein Gerät von Gardena. Die "Sternfräse mit Jätemesser" hat zwei Vorteile: Zum einen werden die Wurzeln der Unkräuter unter der Erdoberfläche abgeschnitten und zum anderen die Erde gekrümelt. Das Unkraut lasse ich einfach auf der Erde liegen.
Gartenkrallen
Für feinere Arbeiten benutze ich ein zierlicheres Gerät, eine "Gartenkralle", mit der man viel genauer arbeiten kann. Meine Mutter hat mir dieses tolle Gerät geschenkt und nachdem ich zunächst skeptisch war, hat es sich in der Praxis schnell bewährt. Wie ich im Nachbarsgarten sehen konnte, gibt es dieses Gerät auch in groß. Ich kann mir vorstellen, dass auch das eine Bereicherung für die Gartenarbeit ist.
Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass einige Pflanzen eine solche Kultivierung nicht vertragen. Gurken zum Beispiel sind Flachwurzler, weshalb man ihnen mit bodenlockernden Geräten nicht zu nahe kommen sollte.
Besonders im Sommer ist eine solide Mulchschicht und regelmäßige Lockerung der Erdoberfläche wichtig, um der schnellen Austrocknung des Bodens vorzubeugen. So wird die Erde (also Regenwürmer und Mirkoorganismen) einerseit mit Nährstoffen versorgt, andererseit wird eine schnelle Verdunstung verhindert und Regen abgebremst bevor er auf den Boden aufschlägt und Erde wegschwämmen kann.

Herbst:
Im Herbst wird ein Großteil der Beete nach und nach abgeerntet oder für den Winter neu bepflanzt. Nachdem die Pflanzenreste entfernt wurden lockere ich den Boden gerne noch einmal und mulche dann großzügig.
Als Vorbereitung auf den Winter kann jetzt eine dicke Schicht Mulchkompost aufgetragen werden. Diese dient vor allem dem Schutz vor Erosion und natürlich zur Versorgung mit Nährstoffen. Es wird dazu geraten, Kompost jetzt auch an mehrjährigen Pflanzen und Obstbäumen aufzubringen, damit das Wurzelwachstum gefördert wird und den Pflanzen ein guter Start ins Frühjahr ermöglicht wird.
Alternativen zur dicken Mulchschicht sind z.B. schwarze Folien. Wer wissen möchte, wie das funktioniert, kann sich z.B. folgendes Video von HuwsNursery anschauen.

Winter:
Der Winter räumt der Erde und dem Gärtner eine Verschnaupfpause ein. Sind alle Beete ausreichend abgedeckt, wird der Boden bis ins Frühjahr nicht mehr bearbeitet. Einige Ausnahmen gibt es natürlich. Wer Topinambur anbaut, kann den ganzen Winter über frische Knollen ernten. Dazu muss natürlich die Grabgabel bemüht werden. Um den Schaden für das Bodenleben gering zu halten, decke ich die freigewordene Stelle immer gleich wieder mit etwas Mulch zu oder harke sie zumindest etwas glatt um keine tiefen Krater zu erzeugen.
Auch Wurzelgemüse wie Pastinaken, Karotten und Rote Bete, sowie Porree und Endiviensalate können bei uns noch bis lange in den Winter hinein auf dem Beet verbleiben. Damit die Erde nicht zu sehr gestört wird, steche ich mit der Grabgabel neben der Pflanze ein und bewege den Stiel vor- und rückwärts. Dadurch löst sich die Erde von den Wurzeln der Pflanze und sie kann recht einfach aus dem Boden gezogen werden. Gemulcht wird in solchen Fällen vorwiegend mit den äußeren Blättern der frisch geernteten Pflanzen und Pflanzenresten, die nicht verzehrt werden.