Montag, 31. Juli 2017

Gartenrundgang im Juli

Juli ist einer der vier Haupterntemonate und dementsprechend viel zu tun gibt es zur Zeit. Wir ernten, säen, pflanzen und verarbeiten grade enorme Mengen. Zum Glück haben wir uns dieses Jahr frühzeitig mit dem Unkraut auseinandergesetzt, sodass es uns grade nicht so überwuchert, wie noch im Jahr zuvor. Die Beete sind ausreichend sauber und die Wege werden es grade ebenfalls nach und nach.


Diesen Monat waren wir besonders beeindruckt von unserem Mais. Auf der Beschreibung stand, er würde bis 3 Meter groß. Letztes Jahr war davon allerdings wenig zu sehen. Dieses Jahr ist er enorm hoch. Wir haben ihn noch nicht gemessen, aber 3 Meter sind es Mindestens. Ein toller Sichtschutz und in seinem Schatten gedeihen unsere Möhren auch endlich.
Mit denen hatten wir nämlich wie die vergangenen Jahre auch, einige Schwierigkeiten. Bei der letzten Aussaat haben sich aber plötzlich alle Keimlinge gezeigt und wir hoffen, diesen Winter doch gut versorgt zu sein.

Gespannt bin ich auf unsere Kürbisernte, denn die wuchern unter dem Mais sehr fröhlich vor sich hin. Ich konnte schon etwa 20 Stück ausmachen. Davon drei Ölkürbisse, acht Hokkaido-Kürbisse und der Rest Spaghettikürbisse. Wahrscheinlich lassen sich aber noch einige mehr unter dem dichten Blattwerk finden.


Unsere Himbeeren zeigen sich von ihrer besten Seite. Sie sind wesentlich höher gewachsen als vergangenes Jahr und einige tragen bald zum zweiten Mal. Da ich dieses Jahr etwas schlauer bin, was die Sommerhimbeeren angeht, werden wir im kommenden Frühjahr noch viel mehr haben. Darauf freue ich mich schon sehr.
Aber auch die anderen Gewächse der Familie können sich sehen lassen. Die Taybeeries und unsere Brombeere zeigen zur Zeit eine Menge Triebwachstum und müssen immer mal wieder in ihre Schranken gewiesen werden.

Wie immer um diese Zeit, werden wir von einer Gurken- und Zucchinischwemme heimgesucht. Da wir aber mittlerweile ein gutes Netzwerk an Abnehmern aufgebaut haben, trifft es uns dieses Jahr nicht ganz so übel. Wir haben genug zum einmachen und frisch essen. Den Rest geben wir immer gerne ab.
Im Gewächshaus mussten wir den Gurkenpflanzen allerdings Einhalt gebieten, denn sie drohten die Zitrusfrüchte unter sich zu begraben.


Die Zwiebeln haben wir auch schon geerntet und auch wenn wir nächstes Jahr noch wesentlich mehr setzen müssen, sind es doch schon viel mehr als letztes Jahr und wir können zufrieden sein. Wir werden im Herbst wieder Zwiebeln setzen, sodass wir im Frühjahr zeitig ernten können, um so die Zeit bis zur nächsten Ernte besser zu überbrücken.

Wichtig sind zur Zeit auch die Vorbereitungen für den Winter, was sich zum einen aus dem Pflanzen und Säen von Wintergemüse und zum anderen aus dem Einkochen von Vorräten aus dem Sommergemüse. Dazu zählen unter andem Tomaten, Paprika, Auberginen, Bohnen und Rote Beete. Über den Winter werden wir dann herausfinden ob es ausgereicht hat. Eine Liste dazu werde ich wahrscheinlich gegen Ende der Saison mit euch teilen.

Donnerstag, 27. Juli 2017

Das Obstspalier ist fertig!

Bisher hatten wir für unsere Spalierobstbäume nur eine Behelfslösung. Doch Schritt für Schritt konnten wir die alte, wackelige, extrem provisorische und viel zu niedrige Konstruktion durch eine stabile Variante ersetzen, die uns nun endlich die Möglichkeit bietet, unser Spalierobst richtig zu erziehen und einen effizienteren Sichtschutz zu generieren.

Zunächst hatten wir das Beerenspalier errichtet. Dafür hatten wir bereits alles Nötige im Garten, außer die Abspanner. Dann ist uns aufgefallen, dass wir für das zweite Spalier nur noch wenige Stangen brauchen und wenn wir den letzten Pfosten des Beerenspaliers nutzen würden, sogar nur noch etwas Draht und die entsprechenden Abspanner benötigen.

In einer kurzen und schmerzlosen Aktion haben wir dann das Obstbaumspalier an das Beerenspalier angeschlossen und die Äste entsprechend angebunden. Wir haben eine Gesamthöhe von 230 cm gewählt und sechs Etagen mit je 30 cm Abstand zueinander eingezogen.
Das Sortieren der Äste war bitter nötig, denn die Bäume sind dieses Jahr stark gewachsen und haben viele Äste ausgebildet, die entfernt oder eingekürzt werden mussten bevor sie zu stark verholzen. Die Erziehung am Spalier bringt es mit sich, dass man einige Äste leicht verbiegen muss. Dazu ist es sinnvoll mit der Erziehung zu starten solange die Äste noch junge und flexible sind, sodass der Baum nicht durch das Abbrechen von Ästen zusätzlich gestresst wird.














Außer dem Anbinden an das Spalier haben wir die Triebe an den Hauptästen etwas eingekürzt. Dazu haben wird nach der vierten oder fünften Blattachsel mit einer scharfen Schere ein schräger Schnitt gemacht. So bleibt auf den Schnittflächen kein Wasser stehen und die Wunde belastet den Baum nicht zu sehr. Zusätzlich haben wir alle vom Leittrieb abgehenden Triebe weggeschnitten, die nicht auf die Stufen des Spaliers passten.

Kommendes Jahr erhoffen wir uns die ersten Früchte an den Obstbäumen. Sie sind letztes Jahr relativ wenig gewachsen und haben hoffentlich dafür sehr gut gewurzelt. Der Erziehungsschnitt vergangenen Winter hat mich viel Überwindung gekostet, allerdings weiß ich natürlich um seine Notwendigkeit und bin stark gebliegen. Wenn wir nächstes Jahr für den Schnitt durch einige leckere und gesunde Äpfel belohnt würden, hätte sich die Überwindung gelohnt und die Arbeit, die in die Anschaffung und Errichtung des Spaliers sowie der Bäume geflossen ist.

Sonntag, 16. Juli 2017

Süßlupinenernte

Gestern haben wir unser Süßlupinenfeld abgeerntet. Wir waren sehr erstaunt, dass die Ernte der Süßlupine schon so zeitig im Jahr erfolgt. Dadurch entsteht für uns ein kleines Problem mit Nutzung dieser Fläche. Dafür haben wir aber schon eine Lösung gefunden.
Nun aber erst einmal von vorne:

Im März haben wir die kleinen cremefarbenden Samen, etwa 1 cm tief, in Rillen mit einem Abstand von 15 - 20 cm gelegt. Schon nach etwa einer Woche konnte man die ersten Keime erkennen und nach einem Monat standen die ersten Pflänzchen. Kurz darauf stand unser Lupinenacker voll in einer schönen blauen Blüte, die sich schnell in kleine Schötchen verwandelten.


Schon in den letzten Wochen konnten wir beobachten, dass sich die Schoten zunehmend braun färbten und trocken wurden. Da mittlerweile schon einige Schoten aufgesprungen waren, mussten wir zeitnah handeln. Wir haben uns entschieden die Pflanzen einzeln von ihren Schoten zu befreien und die Schoten in einem schwarzen Sack zu sammeln.
Erstaunlich war, dass die Schoten dort anscheinend schnell trockneten und leise knackten während sie sich von alleine im Sack öffneten. Viele Schoten konnte man so schon ausschütteln und die Samen ernten. So konnten wir bereits die ersten 2 Kilo ernten.

Errechnet hatte ich eigentlich einen Ertrag von knapp 30 Kilo, der ist aber wohl mehr als unrealistisch. Ich rechne nun mit etwa 5 Kilo, lasse euch aber natürlich wissen, wie es tatsächlich ausgegangen ist. Zunächst müssen wir aber schauen, wie genau wir die Samen am besten einsetzen. Dazu hatte ich schon einige Ideen, an denen ich euch auch teilhaben lassen werde.





Die restlichen Schoten haben wir in Boxen dünn ausgelegt um die noch etwas nachzutrockenen und werden sie als nächstes in einen großen Kissenbezug schütten und ordentlich dreschen. So sollten die Schoten aufbrechen und alle ihre Samen hergeben. Über zwei Siebschritte zum Säubern werden die Samen dann von Resten der Schoten und anderen Verunreinigungen befreit.

Sehr positiv ist uns übrigens die Bodenbeschaffenheit aufgefallen. Wo die Süßlupine stand hinterlässt sie einen gut gelockerten und feineren Boden als bei der Einsaat. Wir werden jetzt noch Buchweizen ausbringen, der entweder noch eine Ernte ermöglicht oder einfach als Gründünger auf dem Feld verbleibt und den Boden über den Winter abdecken kann.

Sonntag, 9. Juli 2017

Brombeeren - Gratis Vorräte aus der Natur anlegen

Seit kurzem ist wieder Brombeerzeit und überall kann man sie massenweise gratis ernten. Als wir unseren Garten übernommen haben, hatten Brombeeren große Teile eingenommen und waren enorm schwer zu beseitigen. Die Dornen machten es fast unmöglich die Pflanzen anzufassen und wir haben einige sehr hochwertige Handschuhe bei der Bekämpfung der wild wuchernden Rauten verschlissen.

Brombeeren vermehren sich durch Absenker. Das heißt, dass die Rauten anwurzeln, wenn sie sich auf offene Erde legen. Es handelt sich um so genannte Pionierpflanzen, also solche die freie Flächen mit als erste bewachsen. Sie sind also praktisch überall an Wald- und Straßenrändern zu finden. Dort bilden sie dann dichte dornige Hecken.
Weil ich so etwas auf keinen Fall selbst im Garten haben wollen würde, wächst bei uns eine dornenlose Züchtung. Diese lassen wir am Spalier wachsen um sie gut kontrollieren und erziehen zu können. Dadurch fallen aber nur recht geringe Ernten an. Einfacher ist es, einfach einen Ausflug in die Natur zu machen und ein paar Kilo zu sammeln.




Bei meiner ersten Tour habe ich etwa zwei Kilo gesammelt und daraus Marmelade gekocht, einige eingefroren und den Rest frisch im Joghurt gegessen. Bei einem Ladenpreis von etwa 2 € pro 125 g habe ich also etwa 32 € für die frischen Früchte gespart. Für die daraus entstandenen 2 Liter Brombeermarmelade hätte ich etwa 15 € gezahlt.

Sobald ich das nächste mal Zeit für eine kleine Tour habe möchte ich die Beeren gerne mit dem Thermomix probeweise dampfentsaften und einkochen. Darauf bin ich besonders gespannt, denn ich glaube Brombeersaft könnte extrem gut schmecken.

Sonntag, 2. Juli 2017

Gartenrundgang im Juni

Die Haupterntezeit da und es gibt eine Menge zu ernten, verarbeiten und haltbar zu machen. Den meisten Pflanzen bzw. ihren Früchten kann man jetzt beim Wachsen förmlich zuschauen und der Garten ist endlich wieder richtig grün.



Besonders stolz bin ich auf unsere wunderschöne Kräutersprale, jetzt wo alles blüht und wächst sieht sie nicht nur echt toll aus, sondern produziert auch genug zum Verarbeiten. Die Bienen und Hummeln scheinen sich ebenfalls zu freuen, denn in der Nähe unserer Kräuter summt es bis in die späten Abendstunden fast durchgängig.


Überrascht bin ich von unseren Kürbisgewächsen, die sich jetzt doch noch gesund uns wüchsig präsentieren. In der Milpakultur überwuchern die Kürbisse mittlerweile fast den Mais und überall liegen kleine Babykürbisse herum.
Alle Zucchini haben die Angriffe der Wühlmäuse überstanden und vielleicht ist es auch gar nicht schlecht, dass die Pflanzen etwas versetzt angewachsen sind, damit die Zucchinischwämme nicht ganz so dramatisch wird. Auch die ersten Gurken im Freiland konnten wir bereits ernten. Nur im Gewächshaus tut sich außer Blattwachstum noch nicht wirklich etwas.



Dieses Jahr scheint sogar der Fenchel überlebt zu haben. Weil es im Frühjahr so gut funktioniert hat, werde ich es jetzt im Herbst erneut wagen. Fenchel schmeckt nämlich nicht nur frisch als Gemüse hervorragend, sondern auch in der Gemüsebrühe. Diese muss bald wieder auf Vorrat hergestellt werden, dann ich würze fast alles damit.


Ein Gemüse, was letztes Jahr wirklich stark unter dem schlechten Wetter gelitten hatte, waren die Auberginen. Dieses Jahr scheinen wir eine sehr widerstandsfähige und produktionsstarke Sorte gewählt zu haben, sie heißt Blaukönigin. Jede Pflanze trägt jetzt schon mehrere Früchte und blüht sehr intensiv. Auch die Paprikasorte Sweet Banana scheint eine gute Wahl gewesen zu sein. Die relativ kleinen Pflanzen hängen über und über voll mit schönen hellen Spitzpaprika.


Noch konnten wir zwar noch keine Salattomaten ernten, aber die ersten gelben Cherrytomaten sind schon auf dem Brot gelandet. Die Salattomaten haben ihre finale Größe schon erreicht und wir rechnen jeden Tag damit die erste Färbung ausmachen zu können. Im Gewächshaus wachsen die Fleischtomaten grade zu einem wahren Urwald heran und einige schöne große Früchte hängen auch schon an diesen Pflanzen. Bis wir die erste Sauce einkochen können, wird es also noch etwas dauern.



Auf dem Acker tut sich zur Zeit ebenfalls einiges. Die Kartoffeln stehen trotz des Befalls mit den Kartoffelkäfern noch recht gut und die Süßlupinen trocknen langsam für die große Ernte.
Unser Experiment, Sojabohnen selbst anzubauen, scheint ebenfalls gelungen zu sein. Mittlerweile lassen sich erste pelzige Schoten erkennen. Sie stehen sehr gut und wenn uns die darauf hergestellten Produkte schmecken werden, werden wir wohl nächstes Jahr einige Reihen mehr anbauen.
Auch die Idee Kichererbsen auf Hügeln anzubauen scheint eine gute Entscheidung gewesen zu sein. Die Pflanzen sind gesund, wüchsig und blühen bisher sehr vielversprechend.


Das Kohlfeld sieht bisher ebenfalls sehr vielversprechend aus. Die ersten Brokkoliröschen und der erste Spitzkohl sind geerntet und machen Platz für neue Aussaaten und Pflanzungen für den Winter. Besonders der Rotkohl kann sich sehen lassen und wenn alles gut geht, werden wir dieses Weihnachten wohl Rotkraut essen können. Zwischen dem Kohl steht immer noch etwas Salat, der bald weg muss und Tagetes, welche jetzt beginnt zu blühen. Beides scheint sich gut auf die Bodengesundheit und vor allem zur Schädlingsabwehr zu eigenen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzungen, können wir keinen Schädlingsbefall an den Kohlpflanzen ausmachen.


Beim Obst gab es diesen Monat einige Neuerungen. Wir haben zwei Tayberrypflanzen an den Platz eines ehemaligen Komposts gesetzt und hoffen auf etwas Sichtschutz und leckere Beeren für nächstes Jahr. Da unsere Kiwi einfach nur erbärmlich aussah, habe ich kurzerhand eine neue gekauft, die gesund und wüchsig zu sein scheint. Wir hoffen, dass sie sich besser darin macht, das Spalier hochzuklettern.

Bei unseren diesjährigen Neupflanzungen hat sich mittlerweile ein gutes Wachstum eingestellt. Eine der Gojibeeren explodiert förmlich, während die andere noch etwas zurückhaltender wächst. Und auch die Blaubeeren wachsen zwar nicht rasant, scheinen sich aber langsam zu etablieren. Die Hitze der vergangenen Wochen haben sie relativ gut weggesteckt. Demnächst sollen sie aber trotzdem noch mit etwas saurem Mulch abgedeckt werden, damit die Feuchtigkeit besser gehalten werden kann.


Neben einer fast 10 Kilo starken Erdbeerflut konnten wir dieses Jahr auch einige Stachelbeeren ernten. Seid ein paar Tagen sind sie zuckersüß und schreien danach endlich geerntet zu werden. Eine der drei Pflanzen reift allerdings anscheinend später und wird unsere Erntesaison zum Glück noch etwas verlängern.


Ziemlich schade ist übrigens, dass unsere gärtnerischen Erfolge offenbar einige Menschen dazu animieren sich ungefragt zu bedienen. Unsere schöne Artischocke wurde von irgendwelchen Idioten so ruppig über den Zaun hinweg "beerntet", dass die Pflanze erhebliche Schäden davongetragen hat. Wir hoffen, dass sie sich erholt und werden wohl oder übel Schutzmaßnahmen ergreifen müssen.