Mittwoch, 31. Januar 2018

Gartenrundgang Januar

Auch wenn man meint, in den kalten Jahreszeiten ruht der Garten nur und es gibt wenig zu sehen, bin ich doch erstaunt welche Veränderungen sich in den letzten Wochen bei uns eingestellt haben.
Einige Entwicklungen sind weniger erfreulich, wie die Tatsache, dass alles zu schießen beginnt und unsere Vorräte schnell verarbeitet werden müssen.


Die Köpfe der über Winter auf dem Kohlacker gelassenen Kopfkohlarten scheinen weniger Fest zu sein und bilden teils schon kleine Beulen aus. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie sich vermehren wollen. Noch bin ich mir aber nicht sicher, welche Pflanzen wir erhalten wollen. Letztes Jahr haben wir sehr erfolgreich den Grünkohl "Toscana di Nero" vermehrt. Dieses Jahr würden sich z.B. Wirsing (Vertus 2) oder Spitzkohl (Filderkraut) anbieten. Da sich Kohlsorten untereinander schnell verkreuzen, kann man in so einem kleinen Garten wie bei uns, oft nur eine Sorte pro Jahr vermehren (Je nach Blütezeit). Dafür hält sich das Saatgut dann auch einige Jahre.

Was mich besonders begeistert hat, ist die Tatsache, dass unsere Kamtschatka- oder auch Maibeere, bereits austreibt. Angepriesen werden diese Pflanzen im Pflanzenhandel, als extrem robuste und vor allem sehr frühreifende Beeren, die geschmacklich Heidelbeeren ähneln, ohne ihre peniblen Standortansprüche zu teilen. Eine Wunderbeere also.
Als ich die Pflanzen bei OBI im Ausverkauf für wenige Euro kaufte, hatte ich nur wenig von ihnen gehört. Mittlerweile habe ich mich aber etwas schlau gemacht und bin mir nicht so sicher, ob diese Pflanzen so toll sind, wie ich dachte. Wir besitzen insgesamt 3 Pflanzen und 2 unterschiedliche Sorten. Das soll für einen annehmbaren Ertrag entscheidend sein.

Leider haben sich andere Kleingärtner im Internet häufig kritisch dieser Beerensorte gegenüber geäußert. Häufig stellt sich der erhoffte Ertrag nicht ein, die Beeren schmecken vielen wohl auch nicht und so gut für den Frischverzehr geeignet wie behauptet.
Alle Sorten in unserem Garten haben wir entweder geschenkt bekommen oder für kleines Geld, deshalb ist der Verlust gering, wenn das Experiment schief geht. Mir wäre es natürlich trotzdem lieber, an eine wohlschmeckende und ertragreiche Variante der Kamtschatkabeere geraten zu sein. Ich werde berichten.

Durch den sehr milden Winter dieses Jahr beginnen nun auch schon einige Bäume und Sträucher Knospen zu bilden. Einerseits freut mich das sehr, da es auf eine frühe Ernte hoffen lässt, andererseits könnte ein Spätfrost jetzt alles vernichten. Was passieren wird, lässt sich nicht vorhersehen, deshalb sind wir dem Schicksal was den Garten angeht völlig ausgeliefert. Da sich aber in den letzten Jahren die im April schon immer sehr warme Temperaturen eingestellt haben, werden wir die Kultur wärmeliebender Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Bohnen etc. um zwei Wochen nach vorn verlagern. Das gilt allerdings nicht für alle Kulturen. Bei den weniger empfindlichen Pflanzen, die im März/April gesät werden sollen, werden wir die Saattermine wie empfohlen einhalten, um bösen Überraschungen vorzubeugen.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist dass die Erde auf allen Beeten locker und relativ trocken ist. Warum lockere Erde gut ist, ist recht eindeutig. Aber eine feine Struktur und eine gute Drainage ist ebenfalls extrem wichtig für den gärtnerischen Erfolg. Besonders, weil wir sehr lehmigen Boden haben, welcher schwer ist und auf dem Wasser häufig steht und nicht einsickern kann, ist dies eine sehr zufriedenstellende Beobachtung. Ich führe diese Entwicklung darauf zurück, dass wir uns immer bemühen die Beete mit ausreichend Mulchmaterial zu versorgen und zwischendurch häufig hacken.


Beim Ernten einer Möhre sind mir letztens mal wieder einige Schneckeneier aufgefallen. Es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Eier von spanischen Wegschnecken, welche im Frühjahr wieder in Scharen über unsere Anzuchten herfallen werden. Die Eier zerdrücke ich deshalb für gewöhnlich und habe das Gefühl so etwas gegen die massenhafte Ausbreitung des Schädlings getan zu haben. Schneckeneier, die nicht direkt an unserem Gemüse abgelegt sind, lasse ich übrigens bestehen, weil ich Angst hätte, auch die Gelege von "guten" Schnecken zu zerstören.

Dienstag, 23. Januar 2018

Start in das Gartenjahr 2018

Mittlerweile ist es schon wieder Ende Januar und ich bin zurück aus einer kleinen Winterpause, in der ich mich mal nicht so intensiv mit dem Garten beschäftigt habe.
Nach etwa einem Monat (fast) ohne Recherche für den Garten und Fotos von den tollen Sachen, die sich immer noch bei uns tun, hat mich das Gartenfieber wieder gepackt.

In der Zwischenzeit hat sich natürlich wieder einiges getan. Wir sind auch im Winter mindestens einmal die Woche im Garten, allerdings nicht so lange wie bei 10 - 20 °C mehr und strahlendem Sonnenschein. Wir haben die Zeit vor allem dazu genutzt, etwas Ordnung zu schaffen und die kleinen Arbeiten zu erledigen, die man im Jahr gerne vor sich herschiebt. Dazu gehört, dass wir einen "Weg" aus Platten vom Garteneingang bis zur Kräuterspirale gelegt haben, um bei schlechtem Wetter nicht immer durch den Matsch zu müssen. Außerdem haben wir alle Schalen, Pfanzbehälter, Schilder und Markierungen eingesammelt, die sich im Gewächshaus und in den Beeten im Laufe eines Gartenjahres ansammeln.

An unseren Apfel- und Birnenbäumen, sowie der Wildquitte und dem Beerenobst, habe ich den Winterschnitt durchgeführt. Dieser dient der Erhaltung der Fruchtbarkeit und fördert sich Gesundheit der Pflanzen, indem eine gute Luftzirkulation zwischen den Ästen ermöglicht.
Obwohl ich mich nicht als Profi in Sachen Pflanzenschnitt erachte, habe ich doch das Gefühl in den letzten Jahren nicht allzu viel falsch gemacht zu haben. Alle Pflanzen entwickeln sich gut und bisher ist uns noch nichts direkt nach einem Schnitt eingegangen.

Außerdem haben wir uns entschieden, eine größere Kartoffelvielfalt anzubauen. Deshalb haben wir im Dezember bei Tartuffli's erlesene Kartoffeln einige zur Probe bestellt und verköstigt. Mein Freund liebt Kartoffeln ganz besonders und war sofort Feuer und Flamme. Ein Grund für die Entscheidung eine größere Vielfalt anzubauen war, dass wir glauben, damit eine größere Chance gegen Kartoffelkrankheiten zu haben. Außerdem mussten wir eh neue Frühkartoffeln auswählen, da unsere komplette letzte Ernte ausgefallen war.

Mittlerweile sind auch die Saatgutkataloge eingetroffen und es wird bei uns fleißig darüber nachgedacht, welche Ergänzungen unser Gemüserepertoir noch gebrauchen könnte. Dazu folgt allerdings noch ein eigener Post, wenn der Gartenplan für dieses Jahr ausgereift genug ist, um ihn zu teilen.

Nicht so erfreulich war, dass uns Federike ganz schön übel erwischt hat. Zum Glück haben wir es an dem Donnerstag nicht geschafft noch in den Garten zu fahren. Ich hätte wahrscheinlich angefangen zu weinen. Als wir dann am Samstag endlich dort waren, war ein 1,5 m breites Stüch unseres neu gedeckten Dachs abgedeckt, das Tomatendach umgerissen worden, Teile unserer Frühbeete und Wassertonnen überall im Garten verteilt und das Zitrusgewächshaus stand plötzlich 5 Meter von seinem ursprünglichen Ort entfernt auf einem unserer neu gepflanzten Bäume.
Nachdem der erste Schock überwunden war und alles wieder eingesammelt war, war es dann doch nicht mehr so schlimm. Wir haben es sogar mit nur etwa einer Stunde Arbeit geschafft, das Zitrusgewächshaus wieder an seinen Bestimmungsort zu setzen und unseren mediterranen Pflanzen den Schutz zurückgegeben, den sie so dringend brauchen.
Neben einigen Abschabungen an der Rinde einiger Bäume, scheint allerdings nicht wirklich viel passiert zu sein. Wir werden allerdings noch herausfinden müssen, ob an den Bäumen Schäden zurükbleiden werden, oder nicht.


Das war also ein kleines Update der letzten Wochen. Ab jetzt folgen Blogposts wieder regelmäßiger. Es lohnt sich also zwsichendurch mal reinzuschauen :)