Mittwoch, 25. Oktober 2017

Gartenrundgang Oktober

Weil der September durch die vielen Ernte und Instandhaltungsarbeiten doch sehr arbeitsintensiv war, gibt es nun "recht früh" im Oktober einen Gartenrundgang, der beide Monate ein bisschen abdecken soll.


Die meisten Beete sind nun abgeerntet, Tomaten, Paprika, Auberginen, Bohnen, Zucchini, Kürbisse und Sommerkohlsorten sind von den Beeten gewichen. Die Pflanzenreste haben wir kleingeschnitten und auf den Beeten verteilt oder auf den Kompost geschichtet. Diese Mulchschicht wird sich über die anstehenden Wintermonate zersetzen. Im Frühjahr werden dann die Überreste abgenommen oder eingearbeitet, um die neuen Aussaaten mit Nährstoffen zu versorgen.


Auf den Beeten verbleibt diesen Monat noch der Mais, dessen gut getrocknete Körner bald für den Winter eingelagert werden können. Ebenfalls noch im Beet befinden sich Rote Beete, Porree, Sellerie, Endiviensalate, Karotten, Steckrüben und Winterkohl. Diese werden im Winter nach Bedarf geerntet oder noch im November in die Erdmiete eingelagert. Da wir zurzeit unser Gartenhaus umbauen, ist die neue Erdmiete allerdings noch nicht eingerichtet und so haben wir momentan einige Probleme mit der korrekten Lagerung unsers Gemüses.


Die Ankunft des Herbsts ist mittlerweile deutlich zu spüren. Die Blätter verfärben sich überall und der Boden trocknet nicht mehr richtig ab. Als Erfolg verbuche ich, dass unsere Art der Bodenbearbeitung es anscheinend trotzdem ermöglicht bei relativ feuchter Witterung zu harken und Unkraut zu beseitigen.


Auch im Oktober kann man noch einiges säen bzw. pflanzen. Dieses Jahr möchte ich erneut versuchen Dicke Bohnen zu überwintern. Dazu werden die Bohnen ähnlich wie im Frühjahr etwa zwei Zentimeter tief gelegt. Zum Schutz vor Vögeln werden sie zusätzlich abgedeckt. Die jungen Pflanzen gehen im November in die Winterruhe über und wachsen dann im Frühjahr zügig an. So ermöglichen sie eine noch zeitigere Ernte.
Ebenfalls im Oktober können Knoblauch und andere Zwiebeln gepflanzt werden. Die benötigen in der Regel keine Abdeckung. Vor schweren Frösten sollte man sie natürlich sicherheitshalber trotzdem schützen.


Unseren Obstbäumen und Beerensträuchern sieht man jetzt auch an, dass sie bald in die Winterruhe übergehen werden. Bei vielen färben sich die Blätter rot und andere werfen sie gleich ganz ab. Neues Wachstum sieht man jetzt nur noch bei den Erd- und Himbeeren, denen das Wetter sichtlich zusagt.
Die kürzlich gepflanzten Obstbäume scheinen sich bisher gut eingefunden zu haben und die gemeinen Wühlmäuse in unserem Garten haben offenbar noch kein Interesse an ihnen entwickelt. Ganz im Gegensatz zum Fenchel und den Karotten.


Natürliche Schädlinge machen uns nach wie vor das Leben etwas schwerer als es sein müsste. Obwohl wir versuchen so schnell wie möglich einzugreifen, haben wir doch einige Einbußen zu beklagen. Soweit wir es beurteilen können, ist jeder Porree von der Lauchmotte befallen. Die angerichteten Schäden kann man erst dann komplett überblicken, wenn man das Gemüse anschneidet.


Fast eine gesamte Reihe Fenchel ist von unten abgefressen worden, sodass ich nur noch die umgefallenen Knollen vom Boden absammeln konnte. Auch von den Karotten sieht man häufig nur noch das welkende Grün. Beides Wühlmausschäden.
Unser Kohl, besonders der Rotkohl, wird auch weiterhin von einer merkwürdigen Fäulnis heimgesucht und die Kohlweißlinge sammle ich ab, sobald ich sie sichte. Außerdem machen sich, wie eigentlich jeden Herbst, die weißen Fliegen über den Kohl her. Bisher hält sich der Befall aber noch in erträglichen Grenzen.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Bilanz Frühjahr und Sommer 2017

Bevor wir unser Lager mit der Oktoberernte füllen, wollte ich euch an meinen Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit unseres Gartens bisher teilhaben lassen.
Im Frühjahr und Sommer stehen einem hauptsächlich Produkte zur Verfügung, die frisch gegessen bzw. verarbeitet werden müssen. Für die Wintermonate hingegen füllt man seine Lager und verzehrt neben einigen frischen Produkten vor allem gelagertes Gemüse.

Um zu errechnen wie wirtschaftlich unser junger Garten jetzt schon ist, habe ich zwei Listen erstellt. In der Liste zum Gemüse vergleiche ich unsere Saatgutausgaben gegen die Erntemenge und den Preisen im Biomarkt.
Bei einer Investition von 71,6 € für Saatgut (komplett), konnten wir jetzt schon eine Ernte im Wert von (fiktiven) 1.230,88 € einfahren. Diese Zahl wird sich noch wesentlich vergrößern, wenn schwere Kohlköpfe, Kürbisse und Maiskolben in die Berechnung mit einfließen. Wir konnten unsere Ausgaben also amortisieren und bekommen für unsere Investition das 17-fache zurück.
Mit Abstand der größte Posten bisher sind dabei die Tomaten mit knapp 160 €, direkt gefolgt von den Kartoffeln mit knapp 140 €.

Um die Wirtschaftlichkeit unseres Obst zu ermitteln habe ich ebenfalls die Anschaffungskosten gelistet, die Preise im Biomarkt oder Hofladen und die jeweiligen Erträge von 2016 bis 2017. Um ein nicht ganz so deprimierendes Bild zu erzeugen, habe ich diese Tabelle noch in Beeren und Kern-/Steinobst unterteilt.
Bei den Beeren konnten wir bei Anschaffungskosten von 117,85 € einen Ertrag von 133,87 € erreichen. Also ein Plus von etwa 16 €, wobei die meisten Beeren noch im ersten Standjahr sind und keine Früchte tragen.
Verantwortlich dafür ist vor allem unsere extrem reiche Himbeer- und Erdbeerernte. Himbeeren sind mit ca. 21 € im Kilo extrem hochpreisig. Die Erdbeeren punkten besonders mit ihrem hohen Ertrag, denn mit "nur" 5,3 € / kg sind sie nicht sehr teuer.

 Unsere Investition von 266,74 € für Obstbäume und Weinreben hat sich bisher noch gar nicht rentiert. Die Bäume sind alle vor Kurzem erst gepflanzt worden. Mit Erträgen können wir erst in den kommenden Jahren rechnen. Dann rentieren sich Obstbäume und Weinreben aber extrem. Die Kilopreise für z.B. Weintrauben, Aprikosen und Pfirsiche betragen meist 8 - 10 €. Bei etablierten Pflanzen kann man einige Kilo ernten. Wir besitzen insgesamt 22 Pflanzen und rechnen daher damit, dass sich der Einsatz spätestens nächstes Jahr gelohnt hat.

Aber nun einmal die harten Fakten zusammengestellt:

Kategorie           Kosten      fiktive Einnahmen
Gemüse                   71,6         1230,88
Beeren                   117,85         133,87
Obstbäume           266,74             0
Pacht (1/2 Jahr)    260                  0

Summe:               716,19        1364,75

Es ergibt sich eine Differenz von 648,56 € Was eine recht beachtliche Summe ist, wenn man bedenkt, dass die meisten Pflanzen noch überhaupt keine Produktivität aufweisen.

Nicht eingerechnet ist unsere Winterernte. Also etwa 20 kg Topinambur, ca. 18 kg Kürbisse, 10 kg Mais und noch etwa 30 kg Kartoffeln, sowie Kohlköpfe und unsere frische Ernte im Winter. Bevor die nächste Erntesaison losgeht, werde ich noch einmal Bilanz ziehen und dann hoffentlich noch bessere Zahlen vorweisen können.

Bei all den schönen Zahlen, lässt sich jedoch nicht bestreiten, dass sehr viel Arbeit in einem solchen Garten steckt. Wir verbringen dort viel Zeit und wenn wir nach Hause kommen, müssen wir unsere Ernte auch verarbeiten. Die initialen Kosten für die Anschaffung von Einmachgläsern und Zubehör kann man dabei nicht außer Acht lassen. Entscheidet man sich beim Kauf für hochwertige Produkte, kann man sich aber darauf verlassen, noch viele Jahre einen Nutzen aus den Produkten zu ziehen. Mal abgesehen davon, reduziert man die eigene Müllproduktion durch die Mehrfachnutzung rapide.