Sonntag, 1. Oktober 2017

Bilanz Frühjahr und Sommer 2017

Bevor wir unser Lager mit der Oktoberernte füllen, wollte ich euch an meinen Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit unseres Gartens bisher teilhaben lassen.
Im Frühjahr und Sommer stehen einem hauptsächlich Produkte zur Verfügung, die frisch gegessen bzw. verarbeitet werden müssen. Für die Wintermonate hingegen füllt man seine Lager und verzehrt neben einigen frischen Produkten vor allem gelagertes Gemüse.

Um zu errechnen wie wirtschaftlich unser junger Garten jetzt schon ist, habe ich zwei Listen erstellt. In der Liste zum Gemüse vergleiche ich unsere Saatgutausgaben gegen die Erntemenge und den Preisen im Biomarkt.
Bei einer Investition von 71,6 € für Saatgut (komplett), konnten wir jetzt schon eine Ernte im Wert von (fiktiven) 1.230,88 € einfahren. Diese Zahl wird sich noch wesentlich vergrößern, wenn schwere Kohlköpfe, Kürbisse und Maiskolben in die Berechnung mit einfließen. Wir konnten unsere Ausgaben also amortisieren und bekommen für unsere Investition das 17-fache zurück.
Mit Abstand der größte Posten bisher sind dabei die Tomaten mit knapp 160 €, direkt gefolgt von den Kartoffeln mit knapp 140 €.

Um die Wirtschaftlichkeit unseres Obst zu ermitteln habe ich ebenfalls die Anschaffungskosten gelistet, die Preise im Biomarkt oder Hofladen und die jeweiligen Erträge von 2016 bis 2017. Um ein nicht ganz so deprimierendes Bild zu erzeugen, habe ich diese Tabelle noch in Beeren und Kern-/Steinobst unterteilt.
Bei den Beeren konnten wir bei Anschaffungskosten von 117,85 € einen Ertrag von 133,87 € erreichen. Also ein Plus von etwa 16 €, wobei die meisten Beeren noch im ersten Standjahr sind und keine Früchte tragen.
Verantwortlich dafür ist vor allem unsere extrem reiche Himbeer- und Erdbeerernte. Himbeeren sind mit ca. 21 € im Kilo extrem hochpreisig. Die Erdbeeren punkten besonders mit ihrem hohen Ertrag, denn mit "nur" 5,3 € / kg sind sie nicht sehr teuer.

 Unsere Investition von 266,74 € für Obstbäume und Weinreben hat sich bisher noch gar nicht rentiert. Die Bäume sind alle vor Kurzem erst gepflanzt worden. Mit Erträgen können wir erst in den kommenden Jahren rechnen. Dann rentieren sich Obstbäume und Weinreben aber extrem. Die Kilopreise für z.B. Weintrauben, Aprikosen und Pfirsiche betragen meist 8 - 10 €. Bei etablierten Pflanzen kann man einige Kilo ernten. Wir besitzen insgesamt 22 Pflanzen und rechnen daher damit, dass sich der Einsatz spätestens nächstes Jahr gelohnt hat.

Aber nun einmal die harten Fakten zusammengestellt:

Kategorie           Kosten      fiktive Einnahmen
Gemüse                   71,6         1230,88
Beeren                   117,85         133,87
Obstbäume           266,74             0
Pacht (1/2 Jahr)    260                  0

Summe:               716,19        1364,75

Es ergibt sich eine Differenz von 648,56 € Was eine recht beachtliche Summe ist, wenn man bedenkt, dass die meisten Pflanzen noch überhaupt keine Produktivität aufweisen.

Nicht eingerechnet ist unsere Winterernte. Also etwa 20 kg Topinambur, ca. 18 kg Kürbisse, 10 kg Mais und noch etwa 30 kg Kartoffeln, sowie Kohlköpfe und unsere frische Ernte im Winter. Bevor die nächste Erntesaison losgeht, werde ich noch einmal Bilanz ziehen und dann hoffentlich noch bessere Zahlen vorweisen können.

Bei all den schönen Zahlen, lässt sich jedoch nicht bestreiten, dass sehr viel Arbeit in einem solchen Garten steckt. Wir verbringen dort viel Zeit und wenn wir nach Hause kommen, müssen wir unsere Ernte auch verarbeiten. Die initialen Kosten für die Anschaffung von Einmachgläsern und Zubehör kann man dabei nicht außer Acht lassen. Entscheidet man sich beim Kauf für hochwertige Produkte, kann man sich aber darauf verlassen, noch viele Jahre einen Nutzen aus den Produkten zu ziehen. Mal abgesehen davon, reduziert man die eigene Müllproduktion durch die Mehrfachnutzung rapide.

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