Donnerstag, 31. Januar 2019

DIY Fußhocker

Wie ich Anfang des Jahres schon erzählt hatte, wollen/müssen wir unsere Heimwerkerfertigkeiten dieses Jahr ausbauen. Weil ich es nicht erwarten kann, endlich mit den Umbaumaßnahmen in unserem Haus loszulegen, habe ich schon einmal mit einem ersten Projekt losgelegt.

Als ich in meine aktuelle Wohnung gezogen bin habe ich mir ein Sofa und einen Ohrensessel gekauft. Eigentlich wollte ich mir damals auch den Fußhocker dazu kaufen. Allerdings hat der Fußhocker genauso viel gekostet wie der Sessel. Dafür war ich entschieden zu geizig. Trotzdem wollte ich immer einen haben, weil das Sitzen auf dem Sessel dadurch wesentlich bequemer wird.

Also habe ich mir tagelang Videos angeschaut und beschlossen, dass es nicht so schwer sein kann, einen Fußhocker zu bauen. Dafür habe dann kurzer Hand eine alte Latte, die noch im Garten herumlag, zurecht gesägt und mit nach Hause genommen.
Für einen Großteil des Materials konnte ich auf Reste zurückgreifen, die ich noch Zuhause hatte. Gekauft habe ich Möbelfüße im Stil derer des Sessels für knapp 22 €, zu meinen Kissen passenden Bezugsstoff für 28 €/mtr, Flanell für 15 €/mtr und eine Schaumstoffplatte für 18 €. Insgesamt war das Projekt also nicht wirklich billig. Vergleichbare Fußhocker kosten z.B. bei Wayfair zwischen 100 - 250 €. Den Pouf, den ich mir sonst gekauft hätte, gibt es dort für etwa 50 €. Insgesamt habe ich also etwa gleich viel ausgegeben, als hätte ich ihn fertig gekauft. Nur jetzt habe ich den selben Stoff, wie meine Sofakissen auf meinem Fußhocker. Das ist schon ziemlich cool.

Hier eine kleine Anleitung, wie ich beim Bau vorgegangen bin:

1) Zuerst habe ich die "Zarge" des Hockers gebaut und bezogen. Dazu habe ich vier Bretter (ca. 55 und 45 cm lang) zu einem Rechteck verschraubt und die Ecken jeweils mit einem 4,5 x 4,5 cm Kantholz verstärkt. Die Löcher habe ich dabei vorgebohrt. Als Auflagefläche für das Kissen habe ich dann noch zwei Leisten verschraubt.


2) Anschließend habe ich die Zarge bezogen. Dafür habe ich zunächst Volumenvlies an alle Seiten getackert und alles was überstand abgeschnitten. Die Kante wird übrigens nur bündig abgeschnitten und nicht doppelt gelegt. Dann habe ich einen Schlauch aus Flanell genäht. Dabei habe ich darauf geachtet, dass er breit genug war um sowohl oben als auch unten genug Überhang zu haben. Das Flanell wurde dann jeweils an der oberen und unteren Kante getackert. Es ist übrigens hilfreich den Stoff mit Stecknadeln zu fixieren, damit er nicht zu stark verrutscht. An den Kanten habe ich zuerst die Mitte fixiert und dann den Stoff darum versucht gleichmäßig zu verteilen.


3) Ich habe aus der Restekiste unseres lokalen Holzhandels ein Stück einer 20 mm Spanplatte mitgenommen und passend als Auflage für die Zarge zurechtgesägt und verleimt. Darauf habe ich dann die Schaumstoffplatte geklebt und bin wieder genauso vorgegangen wie bei der Zarge. Anschließend habe ich noch ein Paspelband hergestellt und um die Kante der Auflage getackert. Die musste ich leider noch einmal komplett entfernen, weil sie etwas zu weit nach hinten gerutscht war. Danach war ich mit dem Ergebnis aber durchaus zufrieden und habe die Auflage an die Leisten der Zarge geschraubt. Weil sich nun doch ein Zwischenraum gebildet hatte, habe ich noch einen Recht dünne Spanplatte dazwischen gelegt.



4) Die Füße des Hockers habe ich unbehandelt gekauft, weshalb ich sie noch mit drei Schichten Holzlasur behandeln musste. Dann war ich mit der Farbe zufrieden. Die Füße habe ich gleich mit Platte bestellt, um mir etwas Denkarbeit zu sparen. Deshalb mussten sie nur noch in die Ecken geschraubt werden. Alle Löcher habe ich dafür markiert und vorgebohrt.
Noch ein Tipp, falls ihr auch einmal ein solches Projekt angehen wollt: Passt auf, dass sich die Fäden des Stoffs nicht um den Bohrer wickeln... In dem Fall könnt ihr mit einem Schraubendreher den Bereich um das Bohrloch etwas freischaben.


Und so sieht das ganze nun aus (das Bild im Hintergrund wird noch aufgehangen ;)):


Ich finde, der Fußhocker kann sich durchaus sehen lassen!

Samstag, 26. Januar 2019

Gartenrundgang November / Dezember 2018

Im Winter verändert sich der Garten, entgegen der allgemeinen Meinung, immer noch drastisch. Auch wenn langsam alle Blüten verblühen und die Bäume immer kahler aussehen, kann man, bei genauerer Betrachtung noch Wachstum bzw. Veränderung erkennen.

Interessant finde ich dabei vor allem, dass sich überall kleine Pilze aus dem Boden drücken. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass es dem Boden gut geht und sich mittlerweile unterirdisch ein durchgängiges Myzel gebildet hat. Das Myzel ist deshalb so wichtig, weil es durch Symbiose die umgebenen Pflanzen mit Nährstoffen versorgt. Anders als in Gärten, die häufig umgegraben werden und das Myzel ständig verletzt wird, kann sich so ein Boden ausbilden, der dem eines Waldes ähnelt. Dort ist der Boden zumeist mit vielen Mikroorganismen und Nährstoffen ausgestattet.
Die sichtbaren Pilze an der Oberfläche sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.


Weil der Herbst, genau wie der Sommer, ungewöhnlich warm war, sprießen schon wieder einige Beerenbüsche. Ich beobachte das mit einer gewissen Sorge, denn ich fürchte, dass das baldige Einsetzen des Frostes sehr kräftezehrend für die Pflanzen sein wird. Da ich mir aber nicht ganz sicher bin, ob es in den letzten Wintern ähnlich war und ich so oder so einfach abwarten muss, mache ich mich nicht mit Frostschutzmaßnahmen verrückt.


Wir Ernten aktuell vor allem Wurzeln und Kohl. Leider habe ich den Zeitpunkt verpasst, an dem ich Salate ins Gewächshaus hätte setzen können. Deshalb konnte ich meine späten Aussaaten nur durch Mini-Plastiktunnel schützen und werde wohl bald herausfinden, ob das genug Schutz für die Pflanzen darstellt.


Wichtige Arbeiten sind aktuell vor allem Aufräumen, Einlagern und Beschneiden. Während der Saison häufen sich alle möglichen Stützen, Markierungen und andere Helfer in den Beeten an. Diese müssen entfernt und sauber für den Winter verstaut werden.
Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Wurzelgemüse an Wühlmäuse verloren, deshalb lohnt es sich die Wurzeln in Sandkisten einzulagern. Dazu wird das Gemüse von seinem Laub, aber auf keinen Fall von der anhaftenden Erde, befreit und locker in Kisten gelegt. Das Gemüse sollte sich nicht berühren. Es können aber so viele Schichten gelegt werden, wie man möchte. Drei sind z.B. sinnvoll.


Ich habe in den letzten Wochen beobachtet, dass es auch auf den unbenutzten Beeten große Unterschiede gibt. Die Beete, die z.B. mit Rasenschnitt abgedeckt wurden, sind bei weitem nicht so stark mit Unkraut bewachsen, wie freie Flächen. Besonders auffällig ist das auf dem letztjährigen Kartoffelacker. Dort hatte ich nicht genug Rasenschnitt für eine kleine Fläche. Diese ist jetzt komplett mit Vogelmiere überwachsen und muss deshalb zukünftig viel stärker bearbeitet werden.

Außerdem beschneiden wir gerade unser Obstspalier und die Beerensträucher, wenn sie ungünstiges Wachstum zeigen. Darunter fällt z.B. wenn die Äste einander Kreuzen, sehr dicht wachsen oder in einen Weg hineinragen. Besonders bei den Apfel- und Birnenbäumen entfernen wir jetzt die Wassertriebe, die sich im Spätsommer gebildet haben.



Auch den Hühnern geht es immer noch gut. Sie sind alle vital und scheinen die kalte Jahreszeit bisher gut zu verkraften. Damit sie noch einen weiteren Unterstand haben, haben wir ihnen aus ein Bambusstangen und ein bisschen Kräutergrünschnitt ein Tipi gebaut. Bisher ist es vor allem der Neugier der Hühner zum Opfer gefallen. Sie verbringen viel Zeit damit es zu inspizieren und wo sie können auseinander zu pflücken. Wir haben uns kürzlich von den zwei Vorwerkhennen Ella und Maria getrennt, da sie dringend in einem anderen Stall benötigt wurden. Dort hatten zwei von drei Hühnern leider (auf natürliche Weise) das zeitliche gesegnet. Da wir kein weiteres Huhn aufnehmen konnten, das einzelne Huhn aber auch nicht alleine bleiben sollte, haben wir die beiden dazugesetzt.



Dienstag, 8. Januar 2019

Neujahresüberraschung

Willkommen im Jahr 2019!
Ich hoffe, ihr hattet alle besinnliche Weihnachtsfeiertage und seid gut ins neue Jahr gerutscht.

In den letzten Monaten ist es etwas ruhig um meinen Selbstversorgergarten geworden. Nicht etwa, weil wir weniger im Garten machen, sondern weil wir bald samt Garten umziehen wollen.
Wir haben ein Haus mit einem schön großen Garten gekauft und sobald wir alles ein wenig hergerichtet haben, wollen wir unseren aktuellen Garten aufgeben.

Unser Vorhaben wird uns enorm fordern, viel Einsatz und Arbeit abverlangen und wahrscheinlich nie gänzlich fertig werden. Dafür ist der Lohn ein eigenes Stück Land, welches man (im gesetzlich vorgegebenen Rahmen) seine eigenen Vorstellungen umsetzen kann. Die Pläne stehen schon zu einem großen Teil, werden sich aber mit der Zeit wahrscheinlich noch stark verändern.
Das Haus wir in drei Monaten übergeben und erst dann wissen wir, woran wir wirklich sind.

Weil wir unser neues Haus wirklich kennen lernen wollen und natürlich auch einige Kosten für teure Handwerker und Möbel sparen möchten, werden wir versuchen einiges selbst zu machen. Die Abenteuer, die wir dabei erleben werden, möchte ich gerne mit euch teilen.

Besonders fordern wird für uns die Zeit in der wir zwischen Arbeit, Wohnung, Garten und neuem Haus hin und her pendeln müssen. Dafür haben wir schon einige Pläne gemacht, aber die Realität wird uns wohl bald in unsere Schranken weisen.

Wir wollen unseren Garten dieses Jahr noch einmal bestellen. Wir planen nur Pflanzen anzubauen, die wenig Pflege benötigen und erst spät im Jahr geernet werden müssen. Außerdem wollen wir die Hühner so schnell es geht, an das Haus bringen. Dadurch würden wir viel Zeit einsparen und nur noch etwa einmal die Woche in den Garten fahren müssen um nach dem Rechten zu sehen. Die Hühner werden auch im neuen Zuhause zusätzlich zu einem Freigehege eine Voiliere haben, sodass sie auch bei eventueller Stallpflicht ausreichend Auslauf bekommen.

Um den neuen Garten vorzubereiten, habe ich schon angefangen, von einige Sträuchern Ableger zu nehmen. Zum Glück wissen wir mittlerweile etwas besser, was gut funktioniert und wie viel wir etwa von allem brauchen. Einen kompletten Plan werde ich wahrscheinlich im kommenden Monat hochladen.


Wenn alles wie geplant läuft, ist aber der alte Garten nicht komplett aus der Welt. Wir planen ihn meiner Schwester und meinem Schwager zu übergeben. Dadurch verlängert sich die Übergabezeit und wir geraten nicht allzu sehr unter Zeitdruck.

In unserem Familien- und Freundeskreis gab es zu dem neuen Abenteuer bisher gemischte Reaktionen. Manche verstehen nicht, warum wir ein altes Haus mit Eigenheiten haben wollten. Andere können nachvollziehen, dass man nicht in einem Standardhaus mit winzigem Garten leben möchte. Umso wichtiger ist es, die sich bietenden Unwegsamkeiten zu meistern.