Samstag, 26. Januar 2019

Gartenrundgang November / Dezember 2018

Im Winter verändert sich der Garten, entgegen der allgemeinen Meinung, immer noch drastisch. Auch wenn langsam alle Blüten verblühen und die Bäume immer kahler aussehen, kann man, bei genauerer Betrachtung noch Wachstum bzw. Veränderung erkennen.

Interessant finde ich dabei vor allem, dass sich überall kleine Pilze aus dem Boden drücken. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass es dem Boden gut geht und sich mittlerweile unterirdisch ein durchgängiges Myzel gebildet hat. Das Myzel ist deshalb so wichtig, weil es durch Symbiose die umgebenen Pflanzen mit Nährstoffen versorgt. Anders als in Gärten, die häufig umgegraben werden und das Myzel ständig verletzt wird, kann sich so ein Boden ausbilden, der dem eines Waldes ähnelt. Dort ist der Boden zumeist mit vielen Mikroorganismen und Nährstoffen ausgestattet.
Die sichtbaren Pilze an der Oberfläche sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.


Weil der Herbst, genau wie der Sommer, ungewöhnlich warm war, sprießen schon wieder einige Beerenbüsche. Ich beobachte das mit einer gewissen Sorge, denn ich fürchte, dass das baldige Einsetzen des Frostes sehr kräftezehrend für die Pflanzen sein wird. Da ich mir aber nicht ganz sicher bin, ob es in den letzten Wintern ähnlich war und ich so oder so einfach abwarten muss, mache ich mich nicht mit Frostschutzmaßnahmen verrückt.


Wir Ernten aktuell vor allem Wurzeln und Kohl. Leider habe ich den Zeitpunkt verpasst, an dem ich Salate ins Gewächshaus hätte setzen können. Deshalb konnte ich meine späten Aussaaten nur durch Mini-Plastiktunnel schützen und werde wohl bald herausfinden, ob das genug Schutz für die Pflanzen darstellt.


Wichtige Arbeiten sind aktuell vor allem Aufräumen, Einlagern und Beschneiden. Während der Saison häufen sich alle möglichen Stützen, Markierungen und andere Helfer in den Beeten an. Diese müssen entfernt und sauber für den Winter verstaut werden.
Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Wurzelgemüse an Wühlmäuse verloren, deshalb lohnt es sich die Wurzeln in Sandkisten einzulagern. Dazu wird das Gemüse von seinem Laub, aber auf keinen Fall von der anhaftenden Erde, befreit und locker in Kisten gelegt. Das Gemüse sollte sich nicht berühren. Es können aber so viele Schichten gelegt werden, wie man möchte. Drei sind z.B. sinnvoll.


Ich habe in den letzten Wochen beobachtet, dass es auch auf den unbenutzten Beeten große Unterschiede gibt. Die Beete, die z.B. mit Rasenschnitt abgedeckt wurden, sind bei weitem nicht so stark mit Unkraut bewachsen, wie freie Flächen. Besonders auffällig ist das auf dem letztjährigen Kartoffelacker. Dort hatte ich nicht genug Rasenschnitt für eine kleine Fläche. Diese ist jetzt komplett mit Vogelmiere überwachsen und muss deshalb zukünftig viel stärker bearbeitet werden.

Außerdem beschneiden wir gerade unser Obstspalier und die Beerensträucher, wenn sie ungünstiges Wachstum zeigen. Darunter fällt z.B. wenn die Äste einander Kreuzen, sehr dicht wachsen oder in einen Weg hineinragen. Besonders bei den Apfel- und Birnenbäumen entfernen wir jetzt die Wassertriebe, die sich im Spätsommer gebildet haben.



Auch den Hühnern geht es immer noch gut. Sie sind alle vital und scheinen die kalte Jahreszeit bisher gut zu verkraften. Damit sie noch einen weiteren Unterstand haben, haben wir ihnen aus ein Bambusstangen und ein bisschen Kräutergrünschnitt ein Tipi gebaut. Bisher ist es vor allem der Neugier der Hühner zum Opfer gefallen. Sie verbringen viel Zeit damit es zu inspizieren und wo sie können auseinander zu pflücken. Wir haben uns kürzlich von den zwei Vorwerkhennen Ella und Maria getrennt, da sie dringend in einem anderen Stall benötigt wurden. Dort hatten zwei von drei Hühnern leider (auf natürliche Weise) das zeitliche gesegnet. Da wir kein weiteres Huhn aufnehmen konnten, das einzelne Huhn aber auch nicht alleine bleiben sollte, haben wir die beiden dazugesetzt.



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