Dienstag, 28. August 2018

Bohnen, Bohnen, Bohnen Teil 2

Bohnen sind wahnsinnig vielfältig und wahre Alleskönner im Selbstversorgergarten. Im Supermarkt und auf dem Markt sind aber meistens, und besonders in Deutschland, nur wenige Sorten zu finden. Obwohl die Auswahl an Trockenbohnen in vielen Biosupermärkten schon ganz passabel ist und das Angebot sicher die Nachfrage widerspiegelt, ist es immer befriedigender Produkte aus dem eigenen Garten zu essen. Häufig werden die angebotenen grünen Bohnen im Nahen Osten angebaut und müssen dann erst nach Deutschland transportiert werden. Auch wenn man Produkte mit Biosiegel kauft ist es doch eine Gewissensfrage, ob man die Transportwege und die damit erzeugte Umweltverschmutzung als gerechtfertigt ansieht.

Wie in meinem anderen Bohnenpost beschrieben unterscheidet man z.B. Buch- und Stangenbohnen. Das spiegelt sich dann in der Kultur wieder. Buschbohnen kommen ohne Stütze aus, für Stangenbohnen sollte man ein solides Gerüst bereitstellen. Wir haben dieses Jahr einige 270 cm lange Bambusstangen gekauft um der Größe der Stangenbohnen gerecht zu werden und folgendes Gerüst daraus gebaut:


Zwischen die Bohnenreihen könnte man noch Blumen zur verbesserten Bestäubung oder Kräuter für eine effiziente Platznutzung setzen. Wir werden zur Bedeckung des Bodens und für die Unkrautunterdrückung Kapuzinerkresse setzen. Alternativ eignen sich aber auch Planen oder Karton, damit dieser schlecht zu erreichende Ort nicht komplett überwuchert.

Bohnen keimen in der Regel sehr schnell und können deshalb gut direkt in die Erde gelegt werden. In diesen frühen Stadien sind allerdings Schnecken und manchmal auch Vögel wichtige Fressfeinde. Bei Bohnen, von denen ich ausreichend Saatgut besitze lege ich deshalb einfach etwas dichter, z.B. alle 3-5 cm bei Buschbohnen. Wenn dann einige Pflanzen fehlen ist es auch nicht mehr so schlimm.

Die sehr besonderen Sorten, solche von denen ich nur wenige Samen besitze oder die besondere Ansprüche an ihre Umgebung stellen, ziehe ich in Erdpresstöpfen vor. Dann kann ich sie stärker kontrollieren und sicherstellen, dass ich ggf. noch ein paar Extrapflanzen habe, wenn mir einige abgefressen werden.

Wahrscheinlich werden wir nicht gegen die Masse an Bohnen anessen können. Deshalb werden wir natürlich einige weggeben. Viele der von mir gewählten Sorten sind außerdem zur Samenernte gedacht und deshalb erst ab September reif. Um eine gute Streuung der Ernte zu erzielen werden die Aussaaten der Bohnen auf drei Monate aufgeteilt. Im April werden die ersten widerstandsfähigen Sorten, hauptsächlich Buschbohnen, gelegt. Ein Großteil folgt vorgezogen oder als Direktsaat Mitte Mai und im Juni werden noch letzte schnellwachsende Buschbohnensorten gelegt, die dann bis in den Spätherbst hinein frische Bohnenstangen produzieren.

Haltbar gemacht werden die grünen Bohnen bei uns z.B. durch saures Einlegen, Einfrieren und Einwecken. Das Einwecken hat letztes Jahr nur bedingt funktioniert, weshalb ich nur einige weniger Gläser machen möchte, um nicht zu viel zu verlieren.

Die Trockenbohnen werden nachdem sie ordentlich nachgetrocknet sind auf Speisebohnenkäferbefall geprüft. Der hält sich hoffentlich dieses Jahr in Grenzen. Die gesamte Ernte wird trotzdem für einige Tage eingefroren, um unser Saatgut für nächstes Jahr zu schützen und anschließend wieder trocken und luftdicht gelagert.

Montag, 20. August 2018

Gartenrundgang Juli 2018

In meinem Beitrag über die aktuelle Trockenheit habe ich mich schon über unseren Mangel an Wasser ausgelassen. Aber eigentlich können wir uns kaum beschweren.
Auch wenn sich sicherlich einige Pflanzen über ein bisschen zusätzliches Wasser gefreut hätten, haben wir keine nennenswerten Ausfälle zu verzeichnen und unsere Ernte entspricht aktuell absolut unseren Erwartungen.


Wir bringen nun jeden Tag massenweise Gemüse und ein bisschen Obst mit nach Hause. Das alles muss natürlich auch verarbeitet werden. Damit kommen wir aber dieses Jahr erstaunlich gut zurecht. Anscheinend haben wir mittlerweile effiziente Wege gefunden, unsere knappe Freizeit mit dem Anlegen von Vorräten zu vereinen.
Im Juli haben wir hauptsächlich Gurken, Zucchini, Tomaten und Stangenbohnen geerntet. Die Gurken haben wir größtenteils an unsere Hühner verfüttert, Zucchini verschenkt und einige Liter gestückelt eingefroren. Die Stangenbohnen friere ich auch ein, da ich mit dem Einwecken schlechte Erfahrungen gemacht habe und die Tomaten werden zu Püree oder Sauce eingekocht, wenn sich etwa 5 - 10 Kilo angesammelt haben.













Der Juli hat eine weitere tolle Überraschung gebracht. Anscheinend hat das heiße Klima es ermöglicht richtig tolle und leckere Wassermelonen zu züchten! Wir waren total überrascht, als wir unsere erste Wassermelone angeschnitten haben und diese dann auch noch zuckersüß und aromatisch geschmeckt hat. Noch haben wir etwa vier Stück zu ernten. Wirklich ertragreich sind die Pflanzen nicht, aber wer kann schon von sich sagen, eigene Wassermelonen zu züchten?


Wirklich erstaunlich ist auch, dass wir einen Großteil unserer Trockenbohnen bereits jetzt ernten konnten. Genau im Gegensatz zu letztem Jahr, wo uns fast alles verschimmelt oder in den Hülsen gekeimt ist, trocknen sie nun schon fast etwas zu schnell aus.
Ich lasse die Bohnen einige Tage in der Wohnung trocknen, bevor ich sie für einige Tage ins Gefrierfach lege.


Unser Kohl ist in seiner Entwicklung etwas verzögert, trotzdem sehen die Pflanzen sehr gesund aus. Ausgepflanzt wurden die Anzuchten im Juni, also als die Hitzeperiode grade anfing und wurden danach vielleicht zweimal gegossen. Es gibt also keinen Grund sich zu beschweren.



Weil es so wahnsinnig heiß war, haben wir kaum etwas im Garten geschafft. Vieles ist liegen geblieben und wäre uns sicher bald buchstäblich über den Kopf gewachsen. Zum Glück ist es vergangenes Wochenende endlich einmal für zwei Tage etwas abgekühlt und wir konnten den Garten wieder in einen guten Zustand bringen.


Anfang des Sommers hatten wir geplant die Wege mit Rasensamen einzusäen um uns die blöde Arbeit, auf den Wegen Unkraut zu jäten, ersparen zu können. Aufgrund der Hitze war das noch wenig erfolgreich und wir müssen die Wege aktuell immer noch jäten. Das soll sich aber im August ändern. Sobald es wieder kühler wird, aber die Temperaturen immer noch schön hoch sind, werden wir es erneut versuchen. Dann muss nur noch gemäht werden und hin und wieder eine schöne Rasenkante gestochen werden. Mal sehen, ob uns das Unkraut einen Strich durch diese Rechnung macht.
Den Hühnern geht es auch erstaunlich gut. Sie scheinen die Hitze besser verkraftet zu haben, als ursprünglich angenommen und unsere Abkühlungsmaßnahmen scheinen Wirkung gezeigt zu haben.

Sonntag, 5. August 2018

Dürreperiode Juli 2018

Wie ihr alle wisst, haben wir kein Wasser im Garten. Deshalb sammeln wir in Regentonnen alles was wir bekommen können. Dadurch haben wir meistens keinen Mangel an Wasser.
Nun hat es aber schon einige Wochen nicht mehr geregnet und die Temperaturen liegen fast täglich über 30 Grad. Folglich sind kommen einige Pflanzen ganz schön an ihre Grenzen.

Wir haben, so viel es ging mit Rasenschnitt gemulcht. Dieser ist mittlerweile natürlich verrottet bzw. verdorrt und neuer ist Rasen wächst aktuell schlecht nach. Genauso wie das Unkraut. Dadurch ist neues Mulchmaterial aktuell ebenfalls rar.


Trotzdem geht es den Pflanzen erstaunlich gut und auch wenn wir hin und wieder die Tomaten unterm Tomatendach und natürlich auch im Gewächshaus gießen müssen, scheinen wir noch keine größeren Ausfälle zu haben. Alles wächst langsam, aber stetig und uns sind noch keine Pflanzen vertrocknet.


Auffällig ist aber trotzdem, dass wir nun schon im Juli einige fast völlig abgetrocknete Trockenbohnen hatten. Das gute Wetter (viel Regen und viel Sonne) im Mai hat die Pflanzen explodieren lassen und nun trocknen die prall gefüllten Bohnen gut ab. Im Vergleich zu letztem Jahr, konnten wir bereits die gleiche Menge Borlotti- und Kidneybohnen ernten, obwohl noch viele Bohnen geerntet werden können. Das gibt mir Hoffnung, dass unsere Pflanzen auch noch durch die kommende, wirklich sehr heiße, Woche kommen werden. Nichtsdestotrotz würden wir uns auch sehr über ein bisschen Regen freuen, denn unsere Tonnen werden sich bald geleert haben.


Nicht so gut geht es leider den Paprika. Die könnten wirklich noch etwas zusätzliches Wasser vertragen.
Auch unsere Kartoffeln sind nun schon fast völlig abgestorben. Die bereits geernteten Frühkartoffeln lassen vermuten, dass wir dieses Jahr mit besonders kleinen Kartoffeln zu rechnen haben. Trotzdem haben wir gute 15 Kilo aus den ersten Reihen geholt und können uns nicht wirklich beschweren.
Ein größeres Problem wird jetzt aber die Lagerung. Wir haben kaum einen gut temperierten Raum zur Verfügung und eine Erdmiete ist immer noch nicht angelegt. Wir haben die Kartoffeln nun vorerst in unseren Wohnungskeller gebracht. Dieser ist nicht so trocken und heiß. Ich erhoffe mir, dass wir unsere Ernte so mindestens bis zum Jahreswechsel schützen können. Was in einigen Monaten ist, ist aber nicht abzusehen.
Die Bauern in unserer Region haben mit den gleichen Problemen zu rechnen. Allerdings sehen die Felder teils wirklich schlimm aus und ich bin froh, dass unser Lebensunterhalt nicht von unseren Getreide- oder Zuckerrübenerträgen abhängt.


Eigentlich wollte ich dieses Jahr zwei Frühkartoffelaussaaten machen. Aber unser Boden ist zu trocken, als das ich den Kartoffeln eine Chance einräumen würde. Vielleicht setze ich einige in Pflanzsäcke ins Gewächshaus und ernte gegen Weihnachten. Das hatte ich schon auf einigen Englischen Vlogs gesehen.

An Aussaaten und Anzuchten brauchen wir im Moment nicht zu denken. In den überhitzen Gewächshäusern und auch im Freiland trocknen die Anzuchten schneller aus, als wir Gießen können. Wir werden damit also bis in etwa zwei Wochen warten und dann Winterkohl, Fenchel, einige Kräuter, Salat und Spinat für den Winter starten.
Hoffentlich ist es dann noch nicht zu spät.

Hühner können nicht schwitzen und es ist für unsere Schützlinge eine echte Herausforderung mit der Hitze zurecht zu kommen. Ich hatte zwar in der letzten Zeit das Gefühl, dass sie besser mit den Temperaturen zurecht kommen als zu Beginn der Hitzeperiode, trotzdem merkt man ihnen an, dass es sie belastet. Wir mussten uns deshalb etwas für sie einfallen lassen.
Um sie etwas zu entlasten, habe ich ihnen ein Fußbad bereitgestellt, durch welches sie zur Erfrischung durchgehen können. Damit sie besser rein und raus kommen habe ich einige Steine reingelegt. Außerdem kippt es dann nicht so schnell um, wenn sie darauf herumturnen. Ich lege ihnen gerne eine aufgeschnittene Gurke in das Wasser, dann werden sie etwas herausgefordert und trinken dabei noch etwas mehr.
Wir haben zusätzlich einen Schirm aufgestellt um weiteren Schatten im Gehege zu schaffen. Beide Maßnahmen scheinen Erfolg zu zeigen. Anfängliche Überhitzungssymptome wie die Schnabelatmung und Durchfall haben sich schnell wieder gelegt und die Hühner sind trotz der Temperaturen vital und neugierig.