Mittwoch, 8. März 2017

Tomaten 2017

Rote Zebratomate mit Einbuchtungen
Wie die meisten Kleingärtner bin auch ich total tomatenverrückt. Jedes Jahr aufs Neue ziehe ich unzählige Pflänzchen an, hege und pflege sie auf dem Fensterbrett und selektiere die stärksten Jungpflanzen für eine reiche Ernte.

Wie bei allem was ich anbaue, liebe ich auch bei den Tomaten das Außergewöhnliche. Letztes Jahr gab es eine Vielzahl von verschiedenen Farben, Formen und Geschmäckern
Die Samen dafür hatte ich von Manufactum. In den 7 Tüten verbergen sich Mischungen weißer, gelber, orangefarbender, lachfarbender, roter, brauner und zweifarbiger Sorten. Letztes Jahr sind fast alle Samen angegangen und ich hätte am liebsten direkt alle Tüten ganz ausgesät. Natürlich ist das Quatsch, aber es reizt mich enorm.
Lachsfarbene Fleischtomate "Rose"
Damit ich möglichst viele verschiedene Sorten ausprobieren kann, räume ich den Mischungen mehr Platz ein, als den mir schon bekannten Sorten. Dieses Jahr werden deshalb etwa 18 Pflanzen im Gewächshaus, 4 im Frühbeet und noch einmal etwa 18 Pflanzen unter dem Tomatendach angebaut. Es fällt mir sehr schwer mich von den einzelnen Sorten zu trennen, auch wenn sie mir letztes Jahr vielleicht nicht so zugesagt haben. Deshalb habe ich vier Samentütchen aussortiert und meinen Eltern geschenkt. Da ich bei den Samen aus den Saatgutmischungen keine richtigen Sortenbezeichnungen habe, habe ich im Internet nach möglichst ähnlich aussehenden Sorten gesucht und meine Pflanzen der Einfachheit halber so bezeichnet.

Der Anzuchtplan 2017 sieht vor, dass im Gewächshaus je zwei Pflanzen der folgenden "Sorten" stehen:
Grüne Tomate mit Einbuchtungen (reif)
"Great White Purple"
"Black Sea Man"
"Rose"
Und je drei Pflanzen aus den Mischungen braun, lachsfarbend, weiß und zweifarbig.
Unter dem Tomatendach sollen je zwei Pflanzen der Sorten
"Orange Icicle",
"Green Zebra" und
"Red Zebra" stehen.
Plus je vier Pflanzen aus den Mischungen gelb, orange und rot.
Im Frühbeet sollen außerdem je zwei Pflanzen der Sorten Minigold und Minibel stehen und vier der Sorte Yellow Canary. Dies sind kleinwüchsige Cocktailtomaten, die ich versuchsweise direkt im Gewächshaus anziehe.

Die Anzucht der anderen Tomatenpflanzen wird wie bei den anderen Nachtschattengewächsen nach einem Bad in warmem Kamillentee und einigen Tagen in feuchtem Zellstoffpapier auf der Heizung in Kokoserde. Umgetopf werden die Jungpflanzen bei mir wenn sie ein paar gut ausgebildete echte Blätter besitzen.
Tomaten mit Ringelblumen,
Tagetes und Petersilie

Da ich letztes Jahr gute Erfahrungen mit der Mischkultur gemacht habe, sollen auch dieses Jahr die Tomaten nicht alleine stehen. Im Freiland standen die Tomaten in 2016 zusammen mit Ringelblumen, Tagetes (Studentenblume) und Petersilie. Das sah vor allem hübsch aus. Allerdings gefiel mir nicht, dass die Ringelblumen sehr hoch geworden sind. Deshalb soll die Erde um die Tomaten dieses Jahr von Kapuzinerkresse beschattet werden. Unter dem Tomatendach stand letztes Jahr schon Basilikum in Mischkultur, was sich als äußerst ertragreich entpuppt hat und dieses Jahr im Gewächshaus wachsen soll.
Tomaten mit Basilikum und Kornblumen










Ein weiteres wichtiges Thema bei der Pflege und Aufzucht von Tomaten ist, wie Krankheiten vorgebeugt und behandelt werden. Währen in 2015 unsere Tomaten auch im Freiland bis in den November hinein gute Erträge geliefert haben, hat das nasse Wetter in 2016 dazu geführt, dass unsere Freilandtomaten schon von Anfang der Saison an fast alle unter Kraut- und Braunfäule zu leiden hatten. Um die Pflanzen zu behandeln und zu stärken habe ich sie mit Knoblauchtee gespritzt und mit Kamillentee gegossen.
Dieses Jahr werde ich außerdem wieder auf Aspirin im Gießwasser zurückgreifen. Der Wirkstoff wirkt aktivierend auf das pflanzliche Immunsystem und leitet so eine Abwehr von Erregern schon ein noch bevor die Pflanze damit konfrontiert ist. So soll vor allem das Eindringen von Erregern in die Pflanze verhindert werden.

Aus 2016 geht für mich außerdem die wichtige Lehre hervor, dass die Erziehung von Tomaten entlang von Schnüren einfacher und stabiler ist als die an Stöcken. Dazu habe ich Schnüre an der Decke des Gewächshauses und an einem Stein am Boden befestigt und die Tomaten dann um die Schnüre "gewickelt". Dadurch entfallen lästige Stäbe und die Gefahr verringert sich, meiner Erfahrung nach, dass die Pflanzen "vornüber" kippen. Möchte man seine Tomaten an zwei oder drei Trieben ziehen kann man die Schnüre auch an der Achsel befestigen und ebenfalls zur Überdachung bzw. dem Rankgerüst führen. Im Internet habe ich auch häufig gesehen, dass die Schnüre direkt am Stamm der Pflanzen befestigt wurden. Allerdings möchte ich die Stämme nicht "abwürgen" und gehe deshalb lieber auf Nummer sicher.

Außerdem werde ich dieses Jahr wieder verstärkt versuchen die Entstehung eines "Tomatenurwaldes" zu vermeiden. In 2016 habe ich im Hochsommer das Ausgeizen vernachlässigt, was dazu geführt hat, dass einige Pflanzen schlecht produziert haben und ineinander gewachsen sind. Das sieht nicht nur hässlich aus, es ist auch extrem unpraktisch beim Beernten und fördert die Verbreitung von Erregern. Außerdem sind einige Pflanzen umgeknickt, was besonders schmerzlich ist. Aber nur zu verständlich wenn man bedenkt, dass sich am unteren Stamm keine Geiztriebe befanden und in der "Krone" das Wachstum explodiert ist.







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