Sonntag, 5. März 2017

Beetvorbereitungen und -bearbeitung im Jahresverlauf

Zum gärtnerischen Erfolg gehört neben einer guten Planung und Kompostwirtschaft auch die Beetbearbeitung. Heute möchte ich gerne erzählen, wie ich meine Beete für verschiedene Zwecke im Jahresverlauf bearbeite.

Frühjahr:
Im Frühjahr müssen die Beete aus ihrem Winterschlaf erwachen. Über den Winter decke ich die Beete so gut ich kann und je nach Verfügbarkeit von Mulchmaterialien mit frischem Kompost ab. Die Reste dieser Bedeckung müssen zunächst einmal entfernt bzw. eingearbeitet werden.
Dazu nutze ich eine einfache Harke, hole größere Pflanzenreste vom Beet und bekomme so Matieral für meine ersten Komposthaufen des Jahres. Die Erde lockere ich oberflächlich und versuche eine möglichst feine, glatte Oberfläche zu produzieren.
Wer mulcht, stellt schnell fest, dass die Erde unter eine guten Mulchschicht durch Regenwürmer und ein reiches Bodenleben auch ohne Umgraben oder gar Fräsen locker und luftig ist.
Zu diesem Zeitpunkt haben sich wahrscheinlich schon die ersten kleinen Unkräuter breit gemacht. Weil die Erde durch die Mulchschicht gelockert ist, lassen sich die meisten Unkräuter sehr leicht entfernen und sogar mitsamt der kompletten Wurzel einfach aus der Erde ziehen. Für jeden, der mühsam seinen Garten in Form gebracht hat und zunächst viel Energie in die erste Anlage der Beete gesteckt hat, ist dies ein Augenblick von unglaublicher Freude. Unkraut sollte an möglichst sonnigen Tagen geharkt werden, damit die Wurzeln direkt austrocknen und die Unkräuter als Beetbedeckung liegen bleiben können. Meiner Erfahrung nach, ist es aber auch wenig problematisch nach einiger Zeit einfach erneut zu harken.

Zuerst wird die winterliche Mulchschicht aufgelockert und dann die groben Stücke abgenommen.
Nachdem die oberste Erschicht glatt geharkt wurde bleibt ein wunderbar feinkrümeliger Boden zurück.
Ist die Erde erst einmal fein geharkt und eben, können noch organischer Bodenverbesserung und Kompost aufgebracht und in die obere Schicht eingearbeitet werden. Weil wir sehr lehmigen und schweren Boden haben, gebe ich gerne etwas Gesteinsmehl und Bodenaktivator auf die Beete auf denen Starkzehrer stehen werden. Abgedeckt wird alles mit Kompost oder Mulchkompost, je nach geplanter Belegung und Verfügbarkeit. Zwar sollte Boden eigentlich nie brach liegen, aber manchmal lässt es sich aufgrund der wenigen Stunden in denen man Zeit hat und das Wetter mal mitspielt nicht immer realisieren.
Es werden Saatrillen gezogen und soweit möglich schon eingesät. Ich versuche mich nicht zu sehr mit Saatterminen zu stressen. Deshalb stelle ich gerne Anfang des Monats eine Liste auf mit Aussaaten, die erledigt werden sollen und hacke sie ab wie ich Zeit finde. Sollte mal das ein oder andere auf der Strecke geblieben sein, ist es kein Problem es eine Woche später nachzuholen.
Im Frühjahr steht in der Regel relativ wenig Mulchmaterial zur Verfügung, alles was sich finden lässt, sollte aber dünn auf den bereiteten Beeten verteilt werden.

Sommer:
Der Sommer ist die Zeit in der alle Pflanzen sprießen. Besonders auch die, welche wir gar nicht so gerne auf den Beeten sehen. Bei uns kommt hinzu, dass sich recht schnell eine harte Lehmkruste auf den Beeten bildet. Die Gefahr solcher Krusten besteht besonders darin, dass der Boden so Wasser schlecht aufnehmen kann und statt die Pflanzen zu tränken Nährstoffe und Wasser einfach weggespült werden.
Um dies zu vermeiden harke und lockere ich den Boden wann immer meine Zeit es zulässt. Dazu benutze ich nicht nur die normale Harke sondern besonders gerne ein Gerät von Gardena. Die "Sternfräse mit Jätemesser" hat zwei Vorteile: Zum einen werden die Wurzeln der Unkräuter unter der Erdoberfläche abgeschnitten und zum anderen die Erde gekrümelt. Das Unkraut lasse ich einfach auf der Erde liegen.
Gartenkrallen
Für feinere Arbeiten benutze ich ein zierlicheres Gerät, eine "Gartenkralle", mit der man viel genauer arbeiten kann. Meine Mutter hat mir dieses tolle Gerät geschenkt und nachdem ich zunächst skeptisch war, hat es sich in der Praxis schnell bewährt. Wie ich im Nachbarsgarten sehen konnte, gibt es dieses Gerät auch in groß. Ich kann mir vorstellen, dass auch das eine Bereicherung für die Gartenarbeit ist.
Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass einige Pflanzen eine solche Kultivierung nicht vertragen. Gurken zum Beispiel sind Flachwurzler, weshalb man ihnen mit bodenlockernden Geräten nicht zu nahe kommen sollte.
Besonders im Sommer ist eine solide Mulchschicht und regelmäßige Lockerung der Erdoberfläche wichtig, um der schnellen Austrocknung des Bodens vorzubeugen. So wird die Erde (also Regenwürmer und Mirkoorganismen) einerseit mit Nährstoffen versorgt, andererseit wird eine schnelle Verdunstung verhindert und Regen abgebremst bevor er auf den Boden aufschlägt und Erde wegschwämmen kann.

Herbst:
Im Herbst wird ein Großteil der Beete nach und nach abgeerntet oder für den Winter neu bepflanzt. Nachdem die Pflanzenreste entfernt wurden lockere ich den Boden gerne noch einmal und mulche dann großzügig.
Als Vorbereitung auf den Winter kann jetzt eine dicke Schicht Mulchkompost aufgetragen werden. Diese dient vor allem dem Schutz vor Erosion und natürlich zur Versorgung mit Nährstoffen. Es wird dazu geraten, Kompost jetzt auch an mehrjährigen Pflanzen und Obstbäumen aufzubringen, damit das Wurzelwachstum gefördert wird und den Pflanzen ein guter Start ins Frühjahr ermöglicht wird.
Alternativen zur dicken Mulchschicht sind z.B. schwarze Folien. Wer wissen möchte, wie das funktioniert, kann sich z.B. folgendes Video von HuwsNursery anschauen.

Winter:
Der Winter räumt der Erde und dem Gärtner eine Verschnaupfpause ein. Sind alle Beete ausreichend abgedeckt, wird der Boden bis ins Frühjahr nicht mehr bearbeitet. Einige Ausnahmen gibt es natürlich. Wer Topinambur anbaut, kann den ganzen Winter über frische Knollen ernten. Dazu muss natürlich die Grabgabel bemüht werden. Um den Schaden für das Bodenleben gering zu halten, decke ich die freigewordene Stelle immer gleich wieder mit etwas Mulch zu oder harke sie zumindest etwas glatt um keine tiefen Krater zu erzeugen.
Auch Wurzelgemüse wie Pastinaken, Karotten und Rote Bete, sowie Porree und Endiviensalate können bei uns noch bis lange in den Winter hinein auf dem Beet verbleiben. Damit die Erde nicht zu sehr gestört wird, steche ich mit der Grabgabel neben der Pflanze ein und bewege den Stiel vor- und rückwärts. Dadurch löst sich die Erde von den Wurzeln der Pflanze und sie kann recht einfach aus dem Boden gezogen werden. Gemulcht wird in solchen Fällen vorwiegend mit den äußeren Blättern der frisch geernteten Pflanzen und Pflanzenresten, die nicht verzehrt werden.

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