
Für mich klingt es plausibel, dass eine Beetabdeckung mit organischem Material belebend auf die Bodenorganismen wirkt. Man spricht auch von "Flächenkompostierung", wodurch ersichtlich wird, dass es sich um eine Bereicherung des Bodens handeln muss.
Auch empfinde ich es als einleuchtend, dass durch die Bedeckung weniger Wasser verdunstet und so der Verbrauch an gesammeltem oder gekauftem Wasser gering bleibt. Wasser trifft zusätzlich nicht direkt auf die Erdoberfläche und das Risiko, dass Erde und Nährstoffe weggeschwämmt werden ist geringer. Außerdem nimmt die Geschwindigkeit ab mit der Wasser auf die Oberfläche trifft und hat so die Möglichkeit besser und langfristiger absorbiert zu werden.

ABER: Mulch sieht einfach nicht sonderlich ordentlich aus! Wenn rottendene Materialien zu dick aufgetragen werden kann der Mulch sogar anfangen zu stinken und beim Umgraben ist es auch eher hinderlich. Besonders wenn man mit Holzschnitzeln gemulcht hat. Mulcht man mit Material, welches Samen enthält, läuft man außerdem Gefahr, sich wieder neue Arbeit zu machen. Auch das Ausbringen und Beschaffen von Mulchmaterial ist mit Arbeit verbunden und muss regelmäßig wiederholt werden.
Für mich überwiegen allerdings die Vorteile. Ich verbringe lieber ein bis zwei Stunden damit Rasenschnitt auf einem Beet zu verteilen als ständig zu gießen und zu harken.
Unter einer großzügigen Mulchschicht komprimiert die Erde nicht so stark wie es bei blanker Erde der Fall ist und das Unkraut hat eine geringere Chance sich durchzusetzen. Umgegraben wird in meinem Garten nur im äußersten Notfall, sodass mich der Mulch dabei nicht stören kann.
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Häckselgut zwischen Obstbäumen |
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(Schlecht aufgegangener) Lebendiger Mulch |
Ich persönlich nehme alles, was ich bekommen kann.
Tomaten mögen es z.B. wenn sie mit ihren eigenen Resten gemulcht werden. Erdbeeren werden traditionell mit Stroh gemulcht. Auf meinen Gemüsebeeten nutze ich gerne Rasenschnitt. Dieser ist leicht zu beschaffen und fällt auch in den Nachbargärten regelmäßig an.
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Stroh zwischen Erdbeeren |
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"Winterdecke" aus Pflanzenresten |
Nennenswert ist außerdem die Möglichkeit durch die Einsaat von "lebendigem Mulch" eine schützende Schicht auf dem Boden gezielt zu erzeugen. Dazu wird gezielt eine Grüneinsaat vorgenommen und später in den Boden eingearbeitet. In der Regel erfolgt dies zwischen Gemüsereihen.

Ein ähnliches Prinzip steckt übrigens hinter der Reihenmischkultur nach Gertrud Franck steckt. Hierbei wird zunächst in Abständen von 40 cm Spinat gesät, dazwischen entstehen die Kulturreihen und der Spinat wird abgesenst zwischen den Reihen als Mulch liegen gelassen.