Sonntag, 19. Februar 2017

Mehr Beeren braucht der Garten!

Es ist endlich so weit! Es ist Beerenpflanzzeit!
Eigentlich können Beeren das ganze Jahr gepflanzt werden, aber das Frühjahr ist ein recht sicherer Zeitpunkt. Im Sommer ist es ggf. zu trocken, im Winter ebenfalls und das Erdreich unter Umständen gefroren. Im Herbst kann ebenfalls gepflanzt werden, da die Pflanze dann genügend Zeit gehabt haben sollte, sich zu etablieren.

Das "Mehr Beeren"-Projekt hat drei Teile:
1. Him- und Brombeeren am Spalier
2. Säureliebende Heidelbeeren unterpflanzt mit Cranbeeries
3. Johannisbeeren aus Stecklingen

1. Him- und Brombeeren

Wenn ich Brombeeren höre, schrillen bei mir alle Alarmglocken. Als ich den Garten übernommen habe, waren große Teile so stark mit Brombeeren zugewuchert, dass es unmöglich war der Lage ohne Kettensäge Herr zu werden. Auch nachdem diese fiesen Pionierpflanzen oberflächlich bekämpft waren, sind immer wieder Ableger hochgekommen.
Trotzdem habe ich letztes Jahr eine kleine Zuchtbrombeere gekauft. Diese habe ich in ein großen Kasten gepflanzt um ihre unkontrollierte Verbreitung zu unterbinden. Aus einem Interesse heraus habe ich letztes zu dem Thema recherchiert und herausgefunden, dass sich Brombeeren, anders als Himbeeren, nicht durch Wurzelausläufer verbreiten, sondern durch bewurzelnde Äste. Einer Auspflanzung am Spalier steht also doch nichts im Wege.
Die Beeren sollen an ein ca. 1,80 Meter hohes Spalier gebunden werden, wodurch das Separieren von ein- und zweijährigen Trieben vereinfacht wird.
Auch Himbeeren sind nicht ganz so schwer zu kontrollieren, wie ich dachte. Es reicht eine ca. 40 cm tiefe Wurzelsperre aus z.B. Teichfolie. Andererseits frage ich mich, ob es nicht einfacher ist, Wurzelausläufer einfach abzuschneiden und mir die Arbeit zu sparen

Deshalb wird ein ca. 6 Meter langer Streifen angelegt, der Boden mit Kompost und Rinderdungpellets verbessert und mit den Beeren bepflanzt. Im Abstand von ca 1,5 Metern Pfosten eingeschlagen und auf zwei Etagen mit Draht bespannt.
Wie links im Bild zu sehen ist, haben sich auch schon einige Himbeeren dazu entschieden erste Knospen zu produzieren. Natürlich habe ich völlig verdrängt, dass es sich um Sommerhimbeeren handelt, die am zweijährigen Holz tragen und habe sie im Herbst bodennah abgeschnitten. Ich hoffe, sie nehmen es mir nicht allzu sehr übel. Sonst müssen wir noch ein Jahr mit einer weiteren Ernte warten.

2. Heidelbeeren mit Cranbeeries

Anfang des Jahres habe ich drei Heidelbeeren bestellt. Zwei einmal tragende (extrem günstige) Sträucher und ein zweimal tragender Strauch. Zur Beetvorbereitung muss der Boden z.B. mit Rhododendrenerde angesäuert werden. Gemulcht wird, zur weiteren Absenkung des pHs, mit Nadelgehölzen.
Neuanlage des sauren Cranberry- und Heidelbeerbeetes
Ebenfalls einen sauren Boden benötigt der Bodendecker Cranberry. Beide Pflanzen können gut gemeinsam gepflanzt werden, da nicht nur ihre Standortansprüche ähnlich sind, sondern auch auf zwei "Stockwerken" geerntet und somit der Platz besonders effizient genutzt werden kann.
Um den Boden auf die neue Bepflanzung vorzubereiten habe ich zwei Säcke Rhododendrenerde gekauft. Davon habe ich einen Sack in die Pflanzlöcher eingearbeitet und um diese herum mit Tannenholzspäne gemulcht. Zum Glück hat erst kürzlich ein Nachbar zwei 30 Meter hohe Tannen gefällt und ich konnte mehr als genug zum Mulchen meines sauren Beetes mitnehmen.

3. Johannisbeeren

Im Januar habe ich bei unseren Nachbarn drei einjährige Äste geräubert und in Anzuchterde gesteckt. Sofern im März / April eine Bewurzelung stattgefunden hat, sollen alle drei Pflanzen ausgepflanzt werden. Für die Stecklingsvermehrung wird vorzugsweise junges Gehölz, direkt unter einer Verzeigung geschnitten. Die Bewurzelung soll so besonders effizient erfolgen. Eigentlich schneidet man Stecklinge im Herbst, allerdings wusste ich das da noch nicht und wollte auch nicht so lange bis zum nächsten Herbst warten.
Weil einer unserer Nachbarn seinen Garten aufgeben muss, kann ich außerdem noch eine Pflanze haben, die schon etwas weiter ist und dieses Jahr einen guten Ertrag abwerfen sollte.
Eine weitere Pflanze habe ich in einem Kaufrausch beim Schlussverkauf eines lokalen Pflanzencenters gekauft. Es handelt sich um eine recht große Pflanze, welche rote Früchte tragen wird.
Der Boden wird hauptsächlich mit Kompost angereichert und mit der Grabgabel etwas gelockert. Gemulcht wird mit angerottetem Häcksel. Später soll der Boden nicht mehr gelockert werden, da es sich bei Johannisbeeren um Flachwurzler handelt. Es wird also nur noch gemulcht und die Oberfläche etwas gereinigt.

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