Mittwoch, 15. Februar 2017

Erste Freilandaussaaten

Das allererste Gemüse im Freiland sind bei mir immer die Dicken Bohnen. Als Rheinländerin bin ich ein großer Fan der traditionellen Dicken Bohnen mit Speck. Auch meiner Familie schmeckt dieses Gericht besonders gut und deshalb sollen so schnell wie möglich die ersten Dicken Bohnen, die übrigens eigentlich Erbsen sind, geerntet werden.

Zur Vorbereitung habe ich die Reste der winterlichen Mulchschicht von der für die Dicken Bohnen vorgesehen Reihe geharkt und den Boden oberflächlich gelockert. Meine Beete sind leicht angehäufelt und liegen somit über dem Erdlevel des Gartens. Dadurch trocknen sie etwas leichter ab und können etwas früher bearbeitet werden. Anschließend habe ich eine kleine Furche gezogen, um später die Möglichkeit zu haben, die Dicken Bohnen anzuhäufeln.
Dicke Bohnen, gelegt am 04.02.2017
Gelegt habe ich die Dicken Bohnen in einem Abstand von etwa 10 cm, damit ich später noch Zuckererbsen dazwischen legen kann. Dicke Bohnen müssen "die Glocken läuten hören". Das bedeutet, dass sie nur leicht mit Erde bedeckt werden. Um ihnen den Start ins Leben zu erleichtern, habe ich sie vor dem Legen noch einige Stunden in lauwarmen Wasser vorquellen lassen.
Zuletzt habe ich die Dicken Bohnen mit etwas dunkler Komposterde abgedeckt. Das hat vor allem den Vorteil, dass sich die Saatrille optisch abhebt und so leicht zu erkennen ist.

Dicke Bohnen Frühjahr 2016
Dicke Bohnen haben zwei große Feinde. Im Frühjahr machen sich gerne Vögel über die Samen her und buddeln sie aus, bzw. versuchen sie zu essen. Man könnte die Dicken Bohnen deshalb mit etwas Reisig abdecken. Das ist mir aber zu viel Arbeit auf meinen 10 Meter Reihen, deshalb hoffe ich einfach, dass die Vögel genug für mich übrig lassen.
Ein viel gemeinerer Schädling ist die Schwarze Laus. Diese fällt in Horden über die jungen Pflanzen her und überzieht sie gradezu mit einem schwarzen Teppich. Gezüchtet werden sie von Armeisenkolonien und können so erheblichen Schaden anrichten. 2016 mussten wir diesen Biestern einen Großteil unserer Ernte überlassen. Wir hatten Spritzungen mit Knoblauch probiert, die allerdings wenig erfolgreich waren. Eine Spritzung mit schwarzem Tee schien bessere Wirkung zu zeigen, allerdings war das Ergebnis trotzdem wenig zufriedenstellend. Dieses Jahr setze ich außerdem noch auf natürliche Feinde der Läuse wie Marienkäferlarven und der Aussaat von Bohnenkraut, welches durch seinen Duft wohl auch abwehrend wirken soll.

Noch ein Gemüse, welches im Februar ins Freiland gesät werden kann ist ein Blattsenf namens Rouge metis. Erstanden habe ich die Samen in 2016 beim Biogartenversand und auch schon eine Reihe ausprobiert. Wie bei vielen Blattsenfen kann man ihn am besten als aromatische Einlage im Salat verwenden oder in der Pfanne dünsten. Letztes Jahr habe ich viel zu viel davon auf einmal ausgesät und wurde dann von etwa 6 Metern Blattsenf, der natürlich mit einem Schlag reif wurde, erschlagen. Hinzu kam, dass der Blattsenf den warmen Spätsommer wohl nicht allzu gut vertragen hat und recht schnell in die Saat schoss. Dieses Jahr werde ich deshalb nur kleine Mengen in Etappen aussäen auf insgesamt etwa 4,5 Metern.
Zur Aussaat verfährt man wie bei allen anderen Kohlgewächsen auch. Erst wird das Beet etwas bereinigt und geharkt, eine Saatrille gezogen, das Saatgut dünn ausgestreut und leicht mit Erde bedeckt.
Toll an Kohlgewächsen ist ihre kurze Keimdauer. Im Warmen brauchen sie nur 3 bis 5 Tage, im Freiland aber in der Regel auch nicht mehr als eine Woche bis sich die ersten Blätter durch die Erde stoßen.

Nach den Dicken Bohnen und dem Blattsenf kommen vor allem Salat, Spinat und Kohl ins Beet. Damit sollte man aber vor Anfang März nicht anfangen. Dann ist es auch schon für andere wärmeempfindliche Aussaaten wie Möhren, Karotten, Pastinaken und Wurzelpetersilie Zeit.

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