Mittwoch, 16. August 2017

Obst und Gemüse Einkochen

Das Haltbar machen der eigenen Ernte ist jedes Jahr ein Riesen Thema. In den letzten Jahren hat sich unsere Produktion und damit die Notwendigkeit immer weitere Methoden zu erschließen stetig erhöht. Neben dem Lagern oder Trocknen von Lebensmitteln ist das Einkochen eine der energieeffizientesten Methoden, Produkte lange haltbar zu machen und einige "Fertigprodukte" für die Zeit bis zum nächsten Sommer zur Hand zu haben.

Zusätzlich zu einigen Experimenten wird bei uns standardmäßig Marmelade, Gurken, Saft, Tomaten- und Chilisauce eingekocht. Hinzu kommen häufig noch Zucchini, Rote Beete, Apfelkompott und Kürbisse. Da wir noch kein perfektes Rezept für Zucchini und Kürbisse gefunden haben, gehört dies eher zu den Experimenten. Bei den Äpfeln sind wir noch darauf angewiesen, dass uns Freunde und Bekannte an ihrer Ernte beteiligen, es kann also von Jahr zu Jahr stark schwanken, ob und wie viel wir davon einmachen.


Dieses Jahr haben wir zum ersten mal einige neue Gemüsesorten eingekocht. Dazu gehören Auberginen, Paprika, grüne Bohnen und Trockenbohnen (Kidneybohnen).
Bisher sind alle Gläser dicht und beim Einkochen schmeckte alles. Das ist aber kein Garant, weshalb wir die Gläser genau beobachten müssen.

Aber jetzt erst einmal von Anfang an - eingemacht werden können alle einwandfreien, reifen Obst- und Gemüsesorten. Obst in der Regel in Zuckerwasser, Gemüse in der Regel in Essig- oder Salzlösung. Hinzu können allerlei Gewürze kommen, die dem Sud zugegeben werden. Bei Gurken ist z.B. Senfsaat und Dill ganz klassisch, Äpfel schmecken z.B. sehr gut mit Zimt. Rezepte findet man z.B. häufig in den Foren von Chefkoch.de oder einfach durch die Nutzung von Suchmaschinen. Wer richtig und sicher einkochen will, sollte sich dringend auch das WECK Einkochbuch zulegen. Für knapp 13 € eine extrem hilfreiche Lektüre inklusive erprobter Rezepte, Troubleshooting und einigen interessanten Hintergrundinformationen zum Thema.












Um zu wissen, was wir verbrauchen können und wollen, haben wir eine Liste angelegt mit eingekochten Produkten, die wir gerne zur Verfügung haben wollen. Dazu gehört vor allem Tomatensauce. Hiervon hätten wir gerne 24 Liter, aber alles über 12 Liter ist ebenfalls akzeptabel. Außerdem essen wir noch immer gerne Baked Beans und Kidneybohnen. Für beides sind im Internet nur wenige Rezepte zu finden, deshalb werde ich meine Erfahrungen auch gerne mit Euch teilen.

Unerlässlich sind saubere, einwandfreie Gläser, Deckel und Ringe. Dazu spüle ich alles mit kochendem Wasser ab. Als zusätzliche Sterilisation gebe ich zu Deckeln und Ringen immer noch einen Spritzer Essigessenz. Anschließend stelle ich alles zum Trocknen auf ein Handtuch. Die Deckel werden dann mit den Ringen bestückt.
Das Einkochgut wird eingefüllt, der Rand gesäubert, Deckel inklusive Ring aufgelegt und mit Klammern verschlossen. Danach folgt das eigentliche Einkochen. Dazu werden die befüllten Gläser in ein Wasserbad gestellt, aber nicht auf den Boden sondern auf ein Gitter, damit sie nicht zu sehr "tanzen". Die Einkochzeit variiert je nach Einkochgut. Listen darüber lassen sich im Internet oder im besagten Buch zu finden.


Durch das Einkochen wird Luft aus den Gläsern verdrängt und kann wegen der Ringe nicht wieder zurück ins Glas. Dadurch saugen sich Ringe und Deckel an die Gläser und verschließen diese luftdicht. Das Einkochgut ist somit vor dem Verderben geschützt.

Nach der Einkochzeit, die anfängt wenn die Einkochtemperatur erreicht wurde, müssen die Gläser aus dem Wasserbad genommen werden. Zum Auskühlen stelle ich die Gläser wieder auf ein Handtuch. Sobald die Gläser wieder Raumtemperatur haben müssen die Klammern abgenommen werden. Das ist zwingend notwendig um zu prüfen, ob sich tatsächlich ein Vakuum gebildet hat.

Es klingt relativ simpel, in der Regel sind aber einige Runden trial-and-error nötig bis man den Dreh raus hat. Man sollte sich nicht entmutigen lassen und Gläser, die nicht geschlossen sind, direkt verbrauchen.

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