Mittwoch, 17. Mai 2017

Vertikale Gurken und Melonen im Gewächshaus

Gurken und Melonen haben ähnliche Standortansprüche, da sie aus der selben Pflanzenfamilie stammen. Sie lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit und einen nährstoffreichen Boden, allerdings sollte man sie nicht zusammen mit Tomaten pflanzen. Tomaten brauchen eher trockene Luft, aber wenn es an Platz mangelt, kann man das Risiko natürlich eingehen. Da wir zum Glück auf zwei Gewächshäuser zurück greifen können, haben wir die Möglichkeit diese zwei Gruppen zu trennen.
Um aber trotzdem Platz zu sparen und gleichzeitig die Ernte zu erleichtern, haben wir uns entschieden sowohl Gurken als auch die Zuckermelonen an Rankgittern zu erziehen.


Es lohnt sich besonders Schlangengurken im Gewächshaus zu ziehen, da sie dort recht sicher gelingen. Im Freiland werden solche sensiblen Gurken schnell von Mehltau heimgesucht und bleiben meistens wesentlich kürzer. Das ist bei angepassten Freilandgurken natürlich nicht (oder erst später im Jahr) der Fall. Eine Erziehung am Rankgitter hilft bei der Durchlüftung der Pflanze und verhindert so, dass sich Krankheiten im feucht warmen Klima zu schnell ausbreiten.

Zuckermelonen können in guten Sommern auch im Freiland ausreifen. Naturgemäß ist das schwer vorherzusagen und so ist es sicherer das Gewächshaus als Standort zu wählen. Die Früchte und besonders der Fruchtansatz profitieren auch von den geringeren Tag-Nacht-Temperaturunterschieden. Und der Schutz vor übermäßigem Regen beugt gängigen Erkrankungen, wie Mehltau, vor. So können sich größere und vor allem schmackhaftere, weil süßere, Früchte bilden.

Schön ist außerdem, dass man im Gewächshaus schon Ende April pflanzen kann. Dadurch verlängert sich die Saison beträchtlich.
Ein Nachteil beim Anbau im Gewächshaus ist jedoch, dass man darauf achten muss, genügend Insekten zur Befruchtung zu haben. Sonst können sich keine Früchte ausbilden. Eine andere Alternative ist eine manuelle Befruchtung von Hand. Das ist mir allerdings zu lästig, deshalb lasse ich über Tag einfach zwischendurch die Tür offen und wenn es länger besonders warm bleibt auch über Nacht. Blühende Kräuter und Blumen können bei der Bestäubung helfen, da sie Insekten anlocken.

Auch muss man im Gewächshaus gießen, was im Freiland wesentlich seltener erforderlich ist und auch einer Überhitzung muss vorgebeugt werden. Günstig auf das Abtrocknen der Blätter und die Bestäubung wirkt es sich aus, wenn man gut lüftet und zwischendurch die Tür über längere Zeit offen stehen lässt.

Im Gewächshaus gekeimte Melone
In diesem Jahr waren die Kürbisgewächse leider wesentlich zurückhaltender als in den letzten Jahren und wir konnten deshalb erst recht spät, eher schwächliche Pflanzen auspflanzen. Trotzdem bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass sie sich trotzdem einigermaßen machen. Zur Sicherheit habe ich außerdem noch je eine Melone und eine Gurke direkt ins Gewächshaus gesät, da gesäte Pflanzen immer etwas widerstandsfähiger sind, als gepflanzte. Beides zeigt sich auch schon und es hat den Anschein, als könnten die gesäten Pflanzen die vorgezogenen sogar noch überholen.

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