Zurzeit sind die Wachstumsbedingungen für alle Pflanzen
einfach ideal. Es regnet viel, die Temperaturen sind recht stabil bei
durchschnittlich etwa 13 °C und die Sonne lässt sich im Wechsel mit dem Regen
regelmäßig blicken.
So sehr sich wohl jeder Gärtner über das Wachstum seiner
Blumen, Bäume, Büsche, Kräuter und seines Gemüses freut, so überwältigend kann
eine plötzliche Unkrautschwemme sein. Viele fühlen sich durch das
schnellwüchsige und gefühlt unbezwingbare Unkraut demotiviert und überwältigt.
Das muss nicht sein. Jedes Unkraut hat seine Schwachstellen und ist meist
genauso pingelig was seine Standortansprüche angeht, wie unsere geschätzten
Kulturpflanzen.
Aber warum sollte man Unkraut überhaupt entfernen? Es gibt
Gartentheorien, die als Grundlage die kontinuierliche Begrünung der kompletten
Nutzfläche anstreben. Dabei wird dann nur kurzfristig ein Stück von Unkraut
befreit und die Natur sich dann wieder selbst überlassen. Ich glaube nicht
daran, dass eine solche Herangehensweise sinnvoll ist, denn alle Pflanzen
konkurrieren mit ihrer Umgebung um Wasser, Licht und Nährstoffe. Besonders
unsere Kulturpflanzen sind da häufig nicht sehr Konkurrenzstark und ich müsste
geringere Erträge in Kauf nehmen.
Besonders in einem Nutzgarten, welcher intensiv
bewirtschaftet und effizient genutzt werden muss, darf das Unkraut niemals
überhand gewinnen. Allerdings gewähre ich dem Unkraut gerne auch ein paar
Stellen wo es sich (fast) ungehindert ausbreiten kann. Dazu gehören vor allem
unsere Rasenflächen. Dort nehme ich es nicht so genau mit Gänseblümchen und
Löwenzahn, denn diese Wildkräuter sind wichtig als Nahrungsquelle für Insekten
und anderes Getier. Außerdem finde ich den Arbeitsaufwand unverhältnismäßig, da
ich mit keinerlei „Ertrag“ rechnen kann.
Mulch entzieht Unkraut das Licht
Weil mir meine Zeit auch zu kostbar ist, auf den Knien durch
meine Beete zu robben und jeden Unkrauthalm einzeln zu entfernen, nutze ich
alternative Methoden zur Unkrautkontrolle. Eine über die ich schon in früheren
Posts berichtet hatte, ist das Mulchen.
Dazu wird der Boden zunächst durch harken von Unkraut
befreit. Wurzelunkräuter, mehrjähriges und / oder bereits blühendes Unkraut
sollte gründlich entfernt werden. Wenn man besonders von mehrjährigen
Wurzelunkräutern geplagt wird, bietet es sich außerdem an, eine Schicht aus
Karton oder ein Unkrautvlies auszulegen. Dann wird eine dicke Schicht des
Mulchmaterials aufgetragen. Dabei kann es sich z.B. um Pflanzenmaterial, junges
Unkraut, Häcksel oder Rasenschnitt handeln. Ein weiterer Nutzen einer solchen
Mulchschicht ist natürlich, dass auch das Wasser besser im Boden gehalten wird.
Harken Harken Harken
Eine weitere Variante um Unkraut zu entwurzeln ist der
Gebrauch einer Schuffel oder einer Pendelhacke. Diese schneiden Wurzeln unter
der Erdoberfläche ab und erzielen somit den gleichen Effekt wie das Harken mit
einem herkömmlichen Grubber, nur dass die Unkrautbekämpfung hier vorrangig vor
der Bodenlockerung ist.
Am Ball bleiben
Zuletzt ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass vor
allem Eins gegen die unkontrollierte Ausbreitung von Unkraut hilft:
Kontinuität. Es reicht meist schon immer mal ein bisschen zu machen, um eine
gute Kontrolle zu erzielen. Also sich für einen Tag immer nur ein Beet
vorzunehmen. So erlebt man ein Erfolgserlebnis und bei z.B. sechs Beeten ist
man in einer Woche unkrautfrei. Danach braucht es immer ein bisschen bis es
sich wieder lohnt etwas gegen das Unkraut zu unternehmen. Man sollte vor allem bedenken, dass jedes Unkraut, welches es nicht schafft zu blühen keine Samen für nächstes Jahr hervorbringen kann. Und wenn man zwischen
durch immer mal wieder harkt und mulcht, kommt es meist schon gar nicht mehr
zum Desaster.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen