Freitag, 12. Mai 2017

Natürliche Unkrautkontrolle



Zurzeit sind die Wachstumsbedingungen für alle Pflanzen einfach ideal. Es regnet viel, die Temperaturen sind recht stabil bei durchschnittlich etwa 13 °C und die Sonne lässt sich im Wechsel mit dem Regen regelmäßig blicken.

So sehr sich wohl jeder Gärtner über das Wachstum seiner Blumen, Bäume, Büsche, Kräuter und seines Gemüses freut, so überwältigend kann eine plötzliche Unkrautschwemme sein. Viele fühlen sich durch das schnellwüchsige und gefühlt unbezwingbare Unkraut demotiviert und überwältigt. Das muss nicht sein. Jedes Unkraut hat seine Schwachstellen und ist meist genauso pingelig was seine Standortansprüche angeht, wie unsere geschätzten Kulturpflanzen.

Aber warum sollte man Unkraut überhaupt entfernen? Es gibt Gartentheorien, die als Grundlage die kontinuierliche Begrünung der kompletten Nutzfläche anstreben. Dabei wird dann nur kurzfristig ein Stück von Unkraut befreit und die Natur sich dann wieder selbst überlassen. Ich glaube nicht daran, dass eine solche Herangehensweise sinnvoll ist, denn alle Pflanzen konkurrieren mit ihrer Umgebung um Wasser, Licht und Nährstoffe. Besonders unsere Kulturpflanzen sind da häufig nicht sehr Konkurrenzstark und ich müsste geringere Erträge in Kauf nehmen.

Besonders in einem Nutzgarten, welcher intensiv bewirtschaftet und effizient genutzt werden muss, darf das Unkraut niemals überhand gewinnen. Allerdings gewähre ich dem Unkraut gerne auch ein paar Stellen wo es sich (fast) ungehindert ausbreiten kann. Dazu gehören vor allem unsere Rasenflächen. Dort nehme ich es nicht so genau mit Gänseblümchen und Löwenzahn, denn diese Wildkräuter sind wichtig als Nahrungsquelle für Insekten und anderes Getier. Außerdem finde ich den Arbeitsaufwand unverhältnismäßig, da ich mit keinerlei „Ertrag“ rechnen kann.

Mulch entzieht Unkraut das Licht

Weil mir meine Zeit auch zu kostbar ist, auf den Knien durch meine Beete zu robben und jeden Unkrauthalm einzeln zu entfernen, nutze ich alternative Methoden zur Unkrautkontrolle. Eine über die ich schon in früheren Posts berichtet hatte, ist das Mulchen.
Dazu wird der Boden zunächst durch harken von Unkraut befreit. Wurzelunkräuter, mehrjähriges und / oder bereits blühendes Unkraut sollte gründlich entfernt werden. Wenn man besonders von mehrjährigen Wurzelunkräutern geplagt wird, bietet es sich außerdem an, eine Schicht aus Karton oder ein Unkrautvlies auszulegen. Dann wird eine dicke Schicht des Mulchmaterials aufgetragen. Dabei kann es sich z.B. um Pflanzenmaterial, junges Unkraut, Häcksel oder Rasenschnitt handeln. Ein weiterer Nutzen einer solchen Mulchschicht ist natürlich, dass auch das Wasser besser im Boden gehalten wird.

Harken Harken Harken

Hat man grade erst ausgesät und möchte seiner jungen Saat nicht das Licht klauen oder es steht noch kein Mulchmaterial zur Verfügung, bietet es sich an regelmäßig zwischen den Reihen zu harken. Dadurch werden junge Unkräuter entwurzelt und die Erde gelockert. Ich persönlich verzichte danach auf das Aufsammeln des Unkrauts, um den Boden zu Mulchen. Besonders sinnvoll ist es dies an sonnigen Tagen zu machen, sodass das entwurzelte Unkraut schnell vertrocknet und keine Chance hat wieder anzuwurzeln.

Eine weitere Variante um Unkraut zu entwurzeln ist der Gebrauch einer Schuffel oder einer Pendelhacke. Diese schneiden Wurzeln unter der Erdoberfläche ab und erzielen somit den gleichen Effekt wie das Harken mit einem herkömmlichen Grubber, nur dass die Unkrautbekämpfung hier vorrangig vor der Bodenlockerung ist.

Am Ball bleiben

Zuletzt ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass vor allem Eins gegen die unkontrollierte Ausbreitung von Unkraut hilft: Kontinuität. Es reicht meist schon immer mal ein bisschen zu machen, um eine gute Kontrolle zu erzielen. Also sich für einen Tag immer nur ein Beet vorzunehmen. So erlebt man ein Erfolgserlebnis und bei z.B. sechs Beeten ist man in einer Woche unkrautfrei. Danach braucht es immer ein bisschen bis es sich wieder lohnt etwas gegen das Unkraut zu unternehmen. Man sollte vor allem bedenken, dass jedes Unkraut, welches es nicht schafft zu blühen keine Samen für nächstes Jahr hervorbringen kann. Und wenn man zwischen durch immer mal wieder harkt und mulcht, kommt es meist schon gar nicht mehr zum Desaster.

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