Sonntag, 28. Mai 2017

Artischocken anbauen und vermehren

Wenn ich meine Supermarktrechnungen anschaue gibt es nur noch sehr wenig Gemüse, welches ich noch kaufen möchte. Etwas bei dem ich regelmäßig doch "schwach" werde, sind Artischockenherzen. Natürlich esse ich Artischocken lieber frisch mit einem zitruslastigen Dip, aber das geht nur im Sommer.

Vor einigen Jahren hatte ich eine Green Globe Artischocke auf einem Markt gekauft. Ich habe herausgefunden, dass man sie überwintern kann. Nachdem es dann im ersten Winter auch gut funktioniert hat, habe ich sie geteilt und mit in den Garten genommen. Um mehr zu haben, hatte ich noch einige Artischocken ausgesät. Das hat ebenfalls gut funktioniert, allerdings ist die Sorte, die gut gekeimt hatte nicht winterhart.

Letztes Jahr konnte ich deshalb eine tolle Artischockenernte verbuchen. Und auch dieses Jahr habe ich wieder einige Samen ausgesät. Für den Herbst plane ich dann meine winterharte Artischocke mehrfach zu teilen und so auf etwas fünf Pflanzen zu kommen. Das ist ziemlich einfach. Neben der Hauptpflanze wachsen kleinere Pflanzen, die mit dem Spaten vorsichtig abgestochen und wieder verpflanzt werden können. Etablierte Pflanzen bringen dann im Mai erste Blütenstände hervor, sodass man mit etwa 4 - 6 Blüten pro Saison rechnen kann. Lässt man sie blühen, kann man natürlich auch Samen nehmen.

Die Pflege der Artischocken ist extrem unkompliziert. Ableger pflanzt man in gut mit Kompost gedüngtem Boden und mulcht reichlich, um das Unkraut zu unterdrücken und einen Langzeitdünger bereitzustellen. Sobald die Pflanzen etabliert sind, braucht man dann nicht mehr gießen, außer man möchte gerne Flüssigdünger ausbringen. Etablierte Pflanzen besitzen eine sehr stabile und tiefreichende Pfahlwurzel, welche die Pflanze auch über längere Dürreperioden versorgen kann.

Artischocke im Winter mit
Austrieb neben dem
Haupttrieb
Artischocke im Frühling


Bisher hatte ich schon mit einigen Schädlingen an den Artischocken zu tun. Die jungen Pflanzen können von Schnecken heimgesucht werden und je nach Menge des Fraß kann es die Pflanze bedrohen. Bei größeren Pflanzen kommt es meiner Erfahrung nach nur zu geringen Fraßschäden, welche die Pflanze nicht mehr bedrohen können. Wie man sich gegen Schnecken wehrt, ist Geschmackssache.
Letztes Jahr hatten sich einige Ohrenkneifer in den Blüten eingenistet. Das Pflanzenwachstum war davon nicht beeinträchtigt, allerdings war die Zubereitung etwas lästig, da man jede Lage Blätter erneut waschen musste.
Dieses Jahr haben wir zum ersten mal schwarze Läuse an den Stängeln der Blütenstände. Da ich einige Marienkäfer und ihre Eier an der Pflanze gesichtet habe, habe ich bisher noch nichts unternommen. Gegebenenfalls würde ich mit schwarzem Tee oder Neemöl spritzen, wie bei den Dicken Bohnen.

Arischocke im April
Artischocke im Mai mit den ersten Blüten und
schwarzen Läusen












Um meine Ernte dieses Jahr besser nutzen zu können, möchte ich gerne einige Gläser Artischockenherzen selber einkochen. Dazu habe ich mir ein Rezept aus dem WECK Einkochbuch rausgesucht. Es besagt, dass man die Blätter, harte Stellen entfernen und die Blütenboden schälen soll. Anschließend werden die Artischocken in leicht gesalzenem Zitronenwasser für 10 Minuten gekocht. Artischocken in Gläser füllen, mit dem klaren Kochwasser auffüllen und für 90 Minuten bei 100 °C einkochen.
Ich bin gespannt, ob mir das gelingen wird.

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