Samstag, 8. April 2017

Pilze züchten

In einem Baumarkt in Hamburg sind wir durch Zufall auf ein super interessantes Angebot gestoßen: Pilzzuchtsets!
Schon vorher hatte ich verschiedene Pilzzuchtsets ausprobiert und war hellauf begeistert. Was mich allerdings immer gestört hatte, war die Tatsache, dass es irgendwann vorbei ist. Das leuchtet natürlich ein, aber jetzt wo ich mich mit dem Thema etwas stärker auseinandergesetzt habe, denke ich man kann das ganze noch etwas ausreizen.

Weil ich davon überzeugt bin, dass alles einfacher ist, wenn es im Freiland gemacht wird, haben wir uns für so genannte Impfstäbchen entschieden. Diese und noch eine ganze Menge mehr kann man im Onlineshop von Pilzmännchen finden. Für den Einstieg gibt es komplette Sets und für die erfahrenen Pilzzüchter nur die Brut. Auf der Internetseite findet man außerdem sehr hilfreiche Tipps und Tricks wie die Pilzzucht gelingen kann.
Wir haben natürlich nicht nur ein Paket mitgenommen sondern gleich zwei. Es handelt sich dabei um angeimpfte Dübel, welche in einen Strohballen bzw. in einen eingebohrten Baumstamm gesteckt werden können. Beigelegt ist außerdem eine Kulturanleitung auf der Innenseite der Verpackung.












Wir haben Impfstäbchen für Austernseitlinge und für Braunkappen mitgenommen. Beide Pilze können mehrjährig kultiviert werden, da sie winterhart sind. Deshalb haben wir folgende Pläne geschmiedet:

Austernseitling

Ein Teil der Stäbchen, in der Packung befinden sich ca. 20 Stück, sollen wie vorgeschrieben in einem Strohballen untergebracht werden.
Etwa 5 Stück werden in eine Mischung aus Holzspänen, Kaffeesatz und Kalk gegeben, um eine größere Menge Pilzmyzel zu erzeugen. Nachdem das Myzel die Mischung durchwachsen hat soll es in ein "Pilzbeet" gepflanzt werden. Dazu wird klein geschnittenes Stroh, Kaffeesatz, Holzspäne und wieder ein bisschen Kalk in die Pflanzgrube gefüllt, mit kochendem Wasser sterilisiert und abkühlen gelassen. Das Myzelum wird eingearbeitet und dann alles mit frischer Blumenerde abgedeckt.
Meine Internetrecherche ergab, dass Austernseitlinge auf vielen verschiedenen Substraten wachsen können. Unter anderem habe ich Zuchten auf Eierkartons und Kokosspäne gesehen. Je nach Verfügbarkeit der anderen Substratbestandteile würde ich auch noch etwas von diesen Zelluloselieferanten beimischen.

Braunkappen

Die mit Braunkappenmyzel angeimpften Dübel sollen zum einen, wie vorgesehen, in einen Strohballen gesteckt werden. Dazu werde ich etwa 10 Stäbchen verwenden.
Mit den verbliebenen 10 soll zusätzlich ein Pilzbeet entstehen. Dazu werde ich die Dübel in eine mit Strohhäckseln und Holzspäne aufbereitete Pflanzgrube stecken und mit Hackschnitzeln aus Laubbäumen abdecken. Bis jetzt weiß ich allerdings noch nicht, wo die Holzhackschnitzel genau herkommen sollen. Zur Zeit wüsste ich von niemandem, der einen Laubbaum fällen oder schneiden will. Toll wäre natürlich wenn wir die Pilze hinter unserem Obstbaumspalier "auswildern" könnten, aber ob das erfolgreich ist, wird sich denke ich im Laufe des Sommers zeigen.

Angeblich kann man so winterharte, mehrjährige Pilzkulturen anlegen. Ich bin gespannt ob mir das gelingt.

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