Mittwoch, 1. März 2017

Kräuterspirale und Kräuterbeete

Kräuter sind nicht nur schmackhaft, sonder vor allem auch pflegeleicht und teuer im Einkauf. Für 50 Gramm Bio-Petersilie zahlt man ca. 75 Cents. Über das Jahr verteilt häufen sich die Kosten für etwas, das sich extrem simpel anbauen lässt und auch noch sehr gesund ist. Neben den bekannten Würzkräutern räume ich vielen Heilkräutern Platz in meinem Garten ein. Außerdem bin ich ständig auf der Suche nach neuen tollen Aromen, die meine Küche bereichern.
Kräuter sind sehr widerstandsfähig und bedanken sich beim Gärtner für einen starken Schnitt mit noch mehr gesundem Wuchs.

Selbst ohne Garten ist der Anbau von Kräutern auf dem Fensterbrett oder Balkon einfach umzusetzen. Neben den vielen bekannten einjährigen Kräutern gibt es eine Vielzahl mehrjähriger Kräuter, für die nur einmal Geld ausgegeben werden muss und die dann kontinuierlich beerntet werden können. Das Aroma, welches Kräuter aus dem eigenen Garten ausströmen ist um ein Vielfaches intensiver als das von gekauften.

In meinem Garten wachsen viele der Kräuter, die unten gelistet sind, auf einer Kräuterspirale. Diese besitzt einen kleinen Teich, der hoffentlich einigen Insekten und Amphibien einen Lebensraum bietet oder zumindest als Tränke genutzt wird. Der andere Teil wächst einfach im Beet und zwischen dem Obst, dort aber vor allem Lavendel.
Unsere neue Kräuterspirale mit mehrjährigen Kräutern
Auf einer Kräuterspirale gibt es drei bis vier verschiedene Zonen, je nach Quelle. Alle haben gemein, dass es eine Wasser- und / oder Feuchtzone am Fuß der Spirale gibt, eine Normal- und eine Trockenzone. Zusätzlich kann auch noch die die Spirale umgebende Mauer bepflanzt werden. Die Bezeichnungen der Zonen geben Auskunft über die jeweiligen Standortbedingungen für die darauf wachsenden Pflanzen. Der Boden wird nach oben hin immer karger und durchlässiger. Dazu habe ich die Erde mit Schutt gemischt und nur die unteren Zonen gemulcht.
Natürlich könnte man eine Wissenschaft aus der Anordnung der Pflanzen machen, aber am Ende reicht ein bisschen Menschenverstand. Salbei, Rosmarin, Bergbohnenkraut und Ysob wachsen in der Trockenzone am besten, die Normalzone wird mit Ampfer, Rucula und Petersilie. In der Feuchtzone wachsen bei mir Schnittlauch, Minze und hoffentlich dieses Jahr wieder Bärlauch. Am und im Wasser Brunnenkresse und in Spalten der Mauer Thymian. Mitunter fällt es schwer, Pflanzen eindeutig einer Zone zuzuordnen. Diese pflanze ich dann einfach auf die Grenzzonen.

Einjährige Würzkräuter
Zu den Kräutern, die ich in Mischsaat jedes Jahr in meine Gemüsebeete einarbeite zählen Dill, Bohnenkraut, Kerbel, Koriander, Borretsch, Großblättrige Kresse, Basilikum, Senf und Knoblauch.
Zwar genieße ich es, diese Gewürze im Sommer immer frisch zur Hand zu haben und im Winter aus der Tiefkühltruhe holen zu können, aber ich lasse sie auch gerne aussamen und erfreue mich an den Insekten, die um die bunten Blüten schwirren. Alle diese Kräuter lassen sich nicht nur toll frisch verzehren, sondern bereichern auch grüne Smoothies und Säfte mit ihren einzigartigen und intensiven Aromen. Von Dill und Koriander lassen sich außerdem die Samen zum Würzen und als Tee nutzen.
Dieses Jahr möchte ich zusätzlich dem Schabziger Klee noch eine Chance geben, der leider letztes Jahr sehr kümmerlich geblieben ist. Dabei handelt es sich um ein altes Gewürz, welches wohl hauptsächlich in Teigspeisen Verwendung findet.

Zweijährige Würzkräuter
Fenchel, Petersilie und Schnittsellerie sind drei meiner liebsten Kräuter. Petersilie und Schnittsellerie lassen sich außerdem sehr gut überwintern und liefern so konstant wichtige Zutaten für winterliche Eintöpfe und Suppen.
In diesem Jahr sollen noch Anis und Kümmel dazukommen. Das Saatgut für diese zwei liegt schon bereit.

Currykraut
Mehrjährige Würzkräuter
Die meisten mehrjährigen Kräuter befinden sich bei uns im Garten auf der Kräuterspirale, wo sie wenig Ausmerksamkeit brauchen und ihre Standortansprüche am besten befriedigt werden können. Zu den Kräutern auf unserer Kräuterspirale zählen Rosmarin, Minze, Schnittlauch, Bergbohnenkraut, Salbei, Oregano und Brunnenkresse. Im Garten verteilt finden sich außerdem noch Thymian, Winterheckenzwiebel, Gewürzlorbeer, Zitronengras, Currykraut und Olivenkraut.
Olivenkraut
Zu den etwas außergewöhnlichen Kräutern unter ihnen zählen z.B. die Winterheckenzwiebel. Sie wächst in Büscheln und produziert kleine Lauchzwiebeln bis spät ins Jahr hinein. Letztes Jahr wurde sie von einem Rost befallen, konnte sich aber anscheinend wieder regenerieren. Curry- und Olivenkraut ähneln vom Wuchs der Rosmarinpflanze und schmecken genau so wie es ihr Name vermuten lässt. Mit eine kleine Abdeckung mit immergrünen Zweigen konnte ich diese beiden sonst als eher empfindlich beschriebenen Pflanzen sehr gut überwintern.
Roter Salbei
Die Kräuterspirale soll dieses Jahr noch durch Estragon und Pimpinelle (soll nach Gurken schmecken) ergänzt werden. Außerdem starte ich einen letzten Versuch Liebstöckel anzubauen.

Heil- und Teekräuter
Weil ich die Pflanzen damals von Nachbarn bekommen konnte und weil sie so wunderbar mediterran aussehen versuche ich wo ich nur kann Lavendel zu pflanzen. Besonders zwischen Beerenobst finde ich ihn toll. Außerdem besitzt er ungemein aromatische Blüten, die Bienen als Nahrungsquelle dienen. Ähnliche Eigenschaften besitzt der Ysob, welcher allerdings wesentlich unbekannter ist.
Gewürzlorbeer und Wermut
2015 habe ich eine Zitronenverbene gekauft. Ich hoffe, dass sie den Winter überlebt hat, denn ich fand ihren Duft und ihr Aroma im Tee genial. Einen Ableger würde ich gerne auch ins Gewächshaus zwischen die Zitrusfrüchte setzen.
Für ihre Eigenschaften als Pflanzenschutzmittel und Düngerpflanzen baue ich außerdem noch Wermut und Beinwell an. Außerdem wächst auf der Kräuterspirale noch eine erstaunlich hübsche Baldrianpflanze.

Wildkräuter:
Auch Wildkräuter kann man hervorragend im eigenen Garten kultivieren und sich so den Gang in entlegene und mit Fuchsbandwurm verseuchte Waldgebiete sparen. Zu meinen Favoriten zählen Wilde Rauke, Sauerampfer, Blutampfer und Löwenzahn.
Wilde Rauke ist wesentlich herber als die Salatrauke, die uns im Supermarkt verkauft wird und noch dazu mehrjährig. Einmal etabliert liefert sie den ganzen Winter hindurch frisches Salatgrün, welches im Supermarkt ein Vermögen kostet und meistens schon beim Kauf schlaff im Gummi hängt.
Sauer- und Blutampfer esse ich sehr gerne im Salat, sie fügen ein säuerliches Aroma hinzu. In Aufstrichen und in Kräuterbutter gibt Ampfer eine dezent frische Note und passt deshalb zum Beispiel zu Gegrilltem und Fisch.
Löwenzahn ist ein typischer Wintersalat. Der bitterere Geschmack der Blätter lässt auf seine heilsame Wirkung schließen und auch die Wurzel ist essbar.
Leider hatte ich letztes Jahr wenig Erfolg damit Barbarakraut und Löffelkraut anzubauen. Ob der von mir so begehrte Bärlauch dieses Jahr wiederkommt, erwarte ich mit Spannung. Gerne würde ich meine Obstbäume mit ihm unterpflanzen, denn ich bin ein großer Fan des leckeren Geschmacks. Um meine Chancen zu erhöhen habe ich Saatgut gekauft und werde es unter den Obstbäumen aussäen. Einen großen Erfolg erwarte ich allerdings nicht. Allgemein heißt es, dass Bärlauch am besten über seine Zwiebeln vermehrt wird.

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