Montag, 19. Februar 2018

Beetvorbereitung und das "hungry gap"

Letztes Jahr ist unsere Erdmiete nicht mehr fertig geworden und wir können wahnsinnig froh sein, dass wir einen sehr milden Winter hatten, der unser auf dem freien Feld überwintertes Gemüse, nicht allzu stark angegriffen hat.
Nun haben wir es letztes Jahr aber zum ersten mal geschafft unsere Beete über den Winter bestellt zu lassen. Es befinden sich noch Rote Beete, Knollen-, Stangen- und Blattsellerie, Porree, Fenchel, Knoblauch, Zwiebeln, Feldsalat, Romanasalat, verschiedenste Kohlsorten, Radicchio, Karotten und Kerbel auf den Beeten. Das ist eine ganze Menge, was wir natürlich auch noch für die Überbrückung des "hungry gap" brauchen.

Wörtlich übersetzt heißt hungry gap "hungrige Lücke oder Zwischenraum" und beschreibt die Zeit im Jahr, wo zwar schon fleißig gepflanzt wird, aber eigentlich nichts frisches mehr zu ernten auf dem Feld ist. Das trifft in vielen Gegenden Europas auf die Monate Februar/März bis Mai/Juni zu und liegt vor allem daran, dass die Pflanzen durch die verbesserten Licht und Wärmeverhältnisse angeregt werden, zu wachsen und sich zu vermehren. In dieser Zeit muss man also verstärkt auf die angelegten Konserven und Lagerbestände zurückgreifen.

Die Tatsache, dass unsere Beete noch bestellt sind, stellt uns allerdings vor das Problem, die Beete nicht bearbeiten zu können. Deshalb haben wir uns entschlossen, das Gemüse sukzessive dort abzuernten und einzulagern, wo wir als erstes Säen und Pflanzen müssen.


Gute Lagerbedingungen für das Wurzelgemüse kann man schaffen, indem man einen großen Eimer mit leicht feuchter, sandiger Erde füllt und das Gemüse hinein schichtet. Das geerntete Gemüse trocknet so nicht aus und lässt sich an einem gleichmäßig kühlen, aber frostfreien Ort einige Zeit lagern.
Da wir unsere Beete nun für die neue Saison fit machen müssen, werden wir genau so mit dem Gemüse verfahren, welches uns bei unseren Vorbereitungen im Weg steht.


Etwas weniger klar ist, wie lange die Zwiebeln und Schalotten aus der Überwinterung dieses Jahr brauchen werden. Sie haben bis zur Neubepflanzung der Beete bis etwa Mai Zeit zu reifen. Dann werden sie durch Rote Beete und Fenchel ersetzt. Bis dahin wird nur die zur Zeit nicht bepflanzte hintere Reihe des Beets mit Salat eingesät. Dieser wird ebenfalls Ende Mai abgeerntet sein, sodass das komplette Beet noch einmal gut durchgeharkt werden kann.
Besonders schön ist dabei, dass nicht jedes Beet im März fertig sein muss, sondern der geplanten Bepflanzung entsprechend pro Woche nur 1-2 Beete fertig werden müssen. Gleichzeitig füllen sich unsere Komposthaufen wieder und versorgen uns hoffentlich Ende des Jahres wieder mit Mulchkompost für die Beete der Starkzehrer.

Wie schon in den letzten Jahren, verzichten wir auch dieses Jahr weitestgehend auf die Zugabe gekaufter Dünger an unserem Gemüse. Trotzdem denke ich, dass die Zugaben von etwas Urgesteinsmehl, Kaffeesatz und Kompost in den letzten Jahren viel Gutes für die Fruchtbarkeit unseres Bodens getan hat und werde dies beibehalten. Die Zusätze werden mit einem Drehkultivator in die obere Bodenschicht eingearbeitet und die nicht bepflanzten Bereiche so gut es geht gemulcht.
Anfang des Jahres fehlt es meist noch an Mulchmaterial, was sich schnell ändert sobald der Rasen sprießt.

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