Donnerstag, 7. Dezember 2017

Gartenrundgang im November

Man mag meinen, dass in dieser Jahreszeit nicht besonders viel los ist im Garten. Aber dank Überwinterungsanbau, einigen Schutzmaßnahmen und nicht zuletzt dank der Klimaerwärmung gibt es noch eine Menge auf den Beeten.


Vor einigen Jahren war es noch so, dass es im November den ersten Frost in unserer Region gab. Das ist heute anders. Wir rechnen frühestens im Dezember mit Frost und mit Schnee frühestens im Januar. Einerseits ist das natürlich schön, weil wir unsere Herbst- und Winterkulturen lange unbeschadet frei auf dem Beet stehen können, andererseits sind Frost und Schnee wichtige Regulatoren im Hinblick auf Schädlinge und die Ruhezeiten von mehrjährigen Pflanzen.


Dieses Jahr können wir über diese Entwicklung sehr froh sein, denn unsere Beete beherbergen noch immer viele Kulturen, die eigentlich in eine Erdmiete gehören, wie Knollensellerie, Karotten und Kohl. Durch die milden Temperaturen, können wir sie aber noch stehen lassen, bis wir endlich mit unserem Umbau weiter vorangekommen sind. Der dauert nämlich, wie wohl bei jedem Bauprojekt, länger als anvisiert.

 

Um die vielen einzelnen Gebäude auf unserem Grundstück zu komprimieren, haben wir unser Haus gedreht, das Dach verlängert, um unseren Geräteschuppen dort einzurichten, und unsere "Toilette" in den Geräteschuppen gestellt. Dadurch können das "Toilettenhäuschen" und der Schuppen, der schon einige Jahre vor unserer Übernahme auf dem Grundstück vergammelte, abgerissen werden und es entsteht ein schöner neuer Platz für unsere Feuerstelle, eine Terrasse und eine etwas geschützte Liegefläche für den nächsten Sommer. So jedenfalls der Plan.
Da wir damit wahrscheinlich erst im Frühjahr fertig werden, habe ich mich von dem Gedanken verabschiedet, dass wir uns nächstes Jahr endlich nur noch um unseren Anbau kümmern müssen.

Wirklich schön ist übrigens dieses Jahr der Mangold, der neben seinem hohen Zierwert, auch eine enorme Ernte ermöglicht. Wir können viel essen und noch mehr weg geben. Im Ofen zubereitet mit Ei und etwas Käse überbacken zaubern wir so ein wirklich sättigendes Gericht. Auch wenn man sicher nicht jede Woche eine Gemüsesuppe essen kann, bin ich doch sehr froh, dass auch das klassische "Suppengrün" sehr gut gedeiht. Die Lauchfliegen, die unseren Porree im Sommer heimgesucht haben, haben nicht genug zerstört um uns unsere Ernte komplett zu vermiesen. Und auch die Wühlmäuse, die teilweise ganze Sellerieknollen ausgehöhlt haben, haben uns noch mehr als genug übrig gelassen. Obwohl ich letztes Jahr und dieses Frühjahr keinen Erfolg mit dem Fenchel hatte, kommen wir nun gar nicht mehr hinterher die vielen gut entwickelten Knollen zu essen. Nächstes Jahr im Herbst wird also wieder Fenchel gesät. Dann auch wieder gleich als Direktsaat, denn das scheint sehr gut zu funktionieren.

 

Den Zitruspflanzen im Gewächshaus scheint es auch noch sehr gut zu gehen. Spannend wird es, wenn es längere Zeit dunkel, kalt und feucht ist. Bisher habe ich allerdings die Hoffnung, die Pflanzen gut über den Winter zu bekommen. Nachdem wir das Gewächshaus fast vollständig abgedichtet hatten, haben wir nun doch wieder eine Öffnung erzeugt, damit die Feuchtigkeit im Gewächshaus besser abtransportiert werden kann. Einige der Blüten des unbekannten Zitrusstamms haben nämlich angefangen zu schimmeln, was sicher kein gutes Zeichen ist.


Als ich einige neue Beeren gesetzt habe (zwei weiße und eine schwarze Johannisbeeren), habe ich mich entschieden auch etwas Kompost zu verteilen. Beim Öffnen des Komposts sind mir dann direkt viele schöne dunkle Regenwürmer aufgefallen, die sich mit der Zersetzung unseres organischen Materials befasst haben. Ein wirklich toller und zufriedenstellender Anblick. Obwohl ich mich wirklich nicht als "Kompost-Profi" bezeichnen würde, scheinen wir es doch gar nicht so verkehrt zu machen.

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