Freitag, 16. Juni 2017

Dicke Bohnen - vom Legen bis zur Ernte

Dicke Bohnen sind eines der ersten Gemüse die im Garten reifen. Sie können mitunter schon ab Mai geerntet werden und liegen damit weit vor den meisten anderen Gemüsen. Dadurch haben sie das Potential die Lücke zwischen den letzten Vorräten und der ersten frischen Ernte besser zu schließen. Hier im Rheinland sind sie außerdem die wichtigste Zutat für eines meiner Lieblingsgerichte - Dicke Bohnen mit Speck.

Gelegt werden können Dicke Bohnen entweder im Herbst oder im Frühjahr.
Im Herbst so Anfang November und im Frühjahr ab Ende Februar. In dieser Zeit sind die Pflanzen wärmeempfindlich, weshalb sie im Hochsommer schlechter keimen. Gelegt werden die Samen mit 10 cm Abstand in der Reihe und 0,5 cm tief, denn sie "müssen die Glocken läuten hören" können.
Zu Anfangs sind ihre größten Feinde kleine Nager und Vögel, besonders bei der Aussaat im Frühjahr. Deshalb sollte man die Aussaaten und jungen Pflanzen mit einem Netz oder durch Reisig schützen.


Sind die Dicken Bohnen, die übrigens zur Familie der Erbsen gehören, erst einmal gekeimt, wachsen sie in der Regel ohne größere Probleme und sehr gesund. Wenn man nicht in Blöcken anbaut, sollte man ein kleines Gerüst zur Verfügung stellen, damit die Pflanzen bei starkem Wind nicht abknicken.
Meiner Erfahrung nach, kann ihnen nur noch die schwarze Laus gefährlich werden. Angeblich ist der Befall bei den Herbstaussaaten etwas geringer. Unsere Schutzmaßnahmen waren aber nie gut genug um eine erfolgreiche Herbstaussaat zu bekommen, also kann ich das schwer beurteilen.

Mit schwarzen Läusen befallene Pflanze

Bemerkt man dann den ersten Befall, ist es wie immer ratsam seine Nützlinge zu schonen und auf biologische Bekämpfung zu setzen. Dazu eignen sich z.B. Spritzungen mit Schwarzem Tee und / oder Kaffee, Spülmittel mit Öl und nützlingsschonende Neemöl-Präparate. Einige raten dazu, die Pflanzen zu entspitzen, also einfach die Spitze, in der der Befall in der Regel am größten ist, auszubrechen. Dazu kann ich mich allerdings nicht durchringen.
Bei leichtem Befall bietet es sich außerdem an, die Läuse manuell zu entfernen. Also einen harten Wasserstrahl zu nutzen oder mit der Hand über die Pflanze zu streichen.


Geerntet werden die Schoten, sobald sich die Erbsen im Inneren der Hülse abzeichnen, aber noch nicht blass wirken. In jungen Stadien kann man die Hülsen mitessen. Zum Einfrieren oder Einkochen lohnt es sich aber, die Erbsen aus den Hülsen zu lösen und zu blanchieren. Der Ertrag ist wirklich nicht enorm, aber der feine Geschmack der jungen Erbsen ist es wirklich wert.
Einige große, trockene Hülsen kann man als Saatgut zurückhalten und die Kerne möglichst kühl und trocken lagern. Potentiell können sie von Speisebohnenkäfern heimgesucht werden und sollten deshalb regelmäßig kontrolliert werden.




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