Bohnen unterscheiden sich nicht nur durch die verschiedenen Farben ihrer Kerne und Hülsen, sondern auch durch ihre Höhe bzw. Tendenz dazu zu klettern.
Prinzipiell gehören sie alle zu den Schmetterlingsblütlern (Fabaceae) und können daher leicht an der auffallend hübschen (schmetterlingsförmigen) Blüte erkannt werden. Die Farben der Blüten reichen von weiß über gelb und rot bis hin zu einem satten lila. Ihr Zierwert allein ist deshalb schon sehr hoch. In der Familie der Fabaceae sind sie dann bei den Phaseoleae einzuordnen, wodurch sie z.B. von den Erbsengewächsen (Pisum) unterschieden werden.
Sie zeichnen sich durch einige spezifische gemeinsame Merkmale aus, die bei den einzelnen Unterarten unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Dazu gehört ihr doch noch immer stark ausgeprägtes Wärmebedürfnis, ihre Frostempfindlichkeit, sowie die Ausbildung von längeren oder kürzeren Hülsen und ihre Eigenschaft als Linkswinder. Alle heute kultivierten Arten kommen ursprünglich aus Amerika und sind im rohen Zustand giftig.
Da ich mich selbst in dem Urwald aus verschiedenen Bezeichnungen für Bohnen verirre, hier einmal ein kleiner Überblick über die verschiedenen Bohnen, die man zum Verzehr anbauen kann:
Limabohne (Butter- oder Mondbohne, Phaseolus lunatus):
- Sehr große Kerne (ähnlich denen von Puffbohnen)
- Kurze Hülsen mit 3-5 nierenförmigen Kernen
- Grundfarbe der Kerne i.d.R. weiß
- Es existieren Buch- und Stangenbohnenarten
- Reich an Ballaststoffen und Proteinen
Teparybohne (Phaseolus acutifolius):
- Rundlich, längliche braune Kerne
- Lange, behaarte Hülsen mit ca. 7 Kernen
- Trockenresistente Kurztagspflanze
- Anbau bisher nicht relevant
- Feuerrote Blüten
- Zunächst behaart, dann kahle Stängel
- Stangenbohne
- Blütenstände mit 25 - 35 cm Länge
- < 25 cm lange Hülsen
- Ca. 2,5 cm große, farbenfrohe Kerne
Gartenbohne (Grüne Bohne, Fisole, Phaseolus vulgaris):
- Nutzung von Hülsen und / oder Kernen
- Kerne und Hülsen in vielfältigen Färbungen
- Buch- oder Stangenbohnenwuchsform
- Selbstbestäuber (gut für eigene Saatgutvermehrung)
Filetbohnen bzw. Grüne Bohnen werden für ihre Hülsen angebaut, Kern- bzw. Trockenbohnen für ihre Kerne. Sorten, bei denen sowohl Hülsen als auch Kerne geerntet werden können bezeichnet man als Zwiebohnen.
Der Wuchs kann dabei als Busch- oder Stangenform ausgebildet sein. Also mit determiniertem oder indeterminiertem Wachstum. Natürlich gibt es auch hier einige Zwischenformen, die aber immer eine Tendenz zum einen oder anderen haben.
Einordnungen nach Färbung bzw. Form sind z.B. "Kidneybohne", die sich i.d.R. durch rote nierenförmige Kerne auszeichnet oder "Pinto- / Wachtelbohne", welche runde, gesprenkelte Kerne mit beigem Grundton besitzen.
Wir werden folgende Buschbohnen anbauen:
Trockenbohnen:
- Kidneybohne "Canadian Wonder"
- Wachtelbohne "Borlotti"
- "White Navy" (typische weiße Bohne, wie in Baked Beans)
- "Hinrichs Riesen" (angeblich auch als Zwiebohne geeignet)
- wahrscheinlich "Beste von Allen" - eine gelbe Buschbohne (Wachsbohne)
- wahrscheinlich "Red Peanut"
- "Ying Yang"
- "Augenbohne"
Trockenbohnen:
- "Mocca with Sherry"
- Lila Stangenbohne (Name unbekannt)
- Stangenbohne mit weißen Kernen (Name ebenfalls unbekannt)
- "Purple Pod" (Meterbohne mit bis zu 60 cm langen Hülsen)
- Berner Landfrauen
- Jacob's Cattle

Weil eine solche Masse verschiedener Bohnen eigentlich nicht vorgesehen ist, werden wir ein bisschen improvisieren müssen. In 2019 würden wir dann wahrscheinlich einige aussortieren, die uns nicht geschmeckt haben oder deren Anbau nicht geglückt ist.
Zum Glück haben wir aber noch einige Plätze, die man für Bohnen gut nutzen kann. Die Meterbohne soll am Obstbaumspalier hochwachsen, wo sie hoffentlich viel Platz für ihre langen Hülsen hat.
Auf dem Lupinenacker werden wir etwas Platz für sechs Reihen Stangenbohnen machen. Dort sollen neben den Lupinen besonders Trockenbohnen stehen, damit der Acker nicht allzu häufig betreten werden muss. Da Bohnen dem Boden allerdings mehr Nährstoffe entziehen, wird hier mindestens eine dicke Mulchschicht und eine gute Bodenvorbereitung von Nöten sein.
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